NFL

Stürzt die Panthers-Festung?

Von Daniel Paczulla
Carolinas Chris Gamble versucht Arizonas Larry Fitzgerald zu stoppen
© Getty

Die Divisional-Playoffs stehen an: In der Nacht auf Sonntag empfangen in der NFC die Carolina Panthers (12-4) die Arizona Cardinals (9-7). Dabei trifft die dritttbeste Lauf-Offensive (Panthers) auf die zweitbeste Pass-Offensive (Cardinals). Somit stehen die beiden Abwehrreihen im Mittelpunkt, auf die jede Menge Arbeit wartet.

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Im ersten NFC-Divisional-Playoff-Game gastieren die Arizona Cardinals im Bank of America Stadium bei den Carolina Panthers. Die Cards sicherten sich das Ticket durch ihren 30:24-Heimsieg im Wildcard-Match gegen die Atlanta Falcons.

Dabei überzeugten sie nicht nur mit ihrem bekannt starken Passspiel, sondern auch mit dem Laufspiel. Zudem zeigte ihre Defense eine gute Leistung gegen den Lauf der Falcons - Star-RB Michael Turner wurde für viele überraschend unter Kontrolle gehalten.

Die Panthers konnten sich die Wildcardspiele genüsslich vor dem TV anschauen, da sie sich als NFC-South-Sieger direkt für die Divisional-Playoffs qualifizierten.

Der direkte Vergleich

In dieser Saison trafen beide Kontrahenten bereits in Carolina aufeinander. Dabei setzten sich die Panthers knapp mit 27:23 durch und drehten sogar einen 14-Punkte-Rückstand. Anfang des dritten Viertels lagen die Cardinals mit 17:3 in Führung, gingen aber dennoch als Verlierer vom Feld. In den Playoffs gab es dieses Duell noch nicht. Allerdings verspricht die letzte Begegnung viel Spannung für das Divisional-Playoff-Spiel.

Duell des Spiels: CB Roderick Hood vs. WR Steve Smith:

Das Augenmerk der Partie liegt eindeutig auf dem Laufspiel der Panthers (152,3 Yds pro Spiel) und dem Passspiel der Cardinals (292,1 Yds pro Spiel). Das entscheidende Duell sollte aber zwischen dem CB der Cardinals und dem WR der Panthers sein. Smith (1421 Yds, 6 TDs) ist ein echter Superstar. Er gehört zu den besten Playmakern der Liga. Er ist immer für Big Plays gut und er ist für spektakuläre Catches bekannt.

Der 29-Jährige sorgt immer wieder für das Überraschungsmoment im Spiel der Panthers, wenn es nicht über den Lauf geht. Und diese Spielzüge muss Hood irgendwie verhindern oder zumindest einschränken. Dass der 27-Jährige es kann, zeigte er gegen Atlantas WR Roddy White. Wobei White nicht die Klasse von Smith hat. Hood braucht erneut die Unterstützung von FS Antrel Rolle.

Schlüssel zum Sieg für die Panthers

1. Ins Laufen kommen: Die drittbeste Lauf-Offensive der Liga muss mit ihren beiden Top-RBs ins Rollen kommen. DeAngelo Williams (1515 Yds, 18 TDs) und Rookie Jonathan Stewart (836 Yds, 10 TDs) sorgten im Schnitt für 152,3 Rushing-Yards pro Spiel und wirbelten einige Defensiv-Reihen durcheinander.

2. Druck auf Warner: Carolina verfügt nicht gerade über die beste Pass-Verteidigung der Liga. Alle Receiver der Cardinals zu kontrollieren ist nahezu unmöglich. Also müssen sie, besonders DE Julius Peppers, QB Kurt Warner unter Druck setzen, damit er erst gar nicht seine Pässe an den Mann bringen kann. "Er kann bis zu 50 Mal pro Spiel das Ei werfen. Wir müssen clever spielen und ihn so gut wie möglich kontrollieren", fordert SS Chris Harris. Sein Teamkollege aus der Secondary CB Chris Gamble ergänzt: "Wir brauchen die Hilfe der Front Line und der Linebacker."

3. Jake Delhomme: Der QB muss die richtigen Entscheidungen in der Offensive treffen und darf keine Fehler machen. Erfahrung sollte er genug haben, da er 2005 mit den Panthers schon im Super Bowl stand (Niederlage gegen die Patriots). Seine Zahlen sind solide - 15 TDs, 12 INTs, Rating von 84,7. Zudem muss er versuchen, Smith immer wieder ins Spiel zu bringen und so das Laufspiel entlasten.

Schlüssel zum Sieg für die Cardinals

1. Warner schützen: Die O-Line muss weiterhin so eine hervorragende Arbeit leisten wie gegen Atlanta, als sie keinen Sack erlaubte. "Es macht uns stolz, dass wir unseren QB so schützen konnten. Und das wollen wir auch gegen die Panthers machen", sagt C Lyle Sendlein. Denn bekommt Warner Schutz, profitieren die brandgefährlichen WR Larry Fitzgerald, Anquan Boldin oder Steve Breaston.

2. Balance im Angriff: Gegen die Falcons verbuchten Fitzgerald (101 Yds, 1 TD) und Boldin (72 Yds, 1 TD) je ein Big Play. Aber mitentscheidend für den Erfolg war, dass das Laufspiel zu einem wichtigen Faktor wurde. Edgerrin James (73 Yds) überraschte positiv. Das muss er gegen Carolina wiederholen. Vor allem dann, wenn Boldin (Achillessehnenverletzung) ausfallen sollte.

3. Panthers-Lauf stoppen: Wie man einen Lauf stoppt, zeigten die Cardinals gegen die Falcons. Sie ließen Turner (nur 42 Yds) keinen Entfaltungsspielraum. Sowohl die Linebacker als auch SS Adrian Wilson schlossen gut die Lücken. Nun müssen sie noch eine Schippe drauf legen. Denn Carolina verfügt mit Williams und Stewart gleich über zwei starke RBs.

Prognose

Vom Papier her sollte es eine klare Angelegenheit für die Panthers werden. Das größte Faustpfand ist dabei die starke Heimbilanz Carolinas in dieser Saison. Das Bank of America Stadium ist eine Festung - acht Spiele, acht Siege. Vereinfachen könnte die Sache zudem noch der Ausfall von Arizonas Boldin. Ein Spaziergang wird es aber auf keinen Fall, wie bereits das erste Spiel dieser Saison zeigte. Die Offense der Cardinals ist immer für Punkte gut. Dennoch sollten sich die Panthers knapp durchsetzen.

Alle Divisional-Playoffs im Überblick