Rodtschenkow-Anwalt: Mehr Sportler von russischem Dopingsystem betroffen

SID
Die Olympischen Ringe mit den Farben der Russischen Flagge oberhalb
© getty

Das russische Dopingsystem könnte nach Aussage des Anwalts des Kronzeugen Grigorij Rodtschenkow größer als bisher angenommen sein und sogar mehrere Tausend Sportler umfassen.

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Das erklärte der Jurist Jim Walden im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und nahm dabei Bezug auf die Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor, an die die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) im November gelangt war.

"Die führen nicht nur zu 30 Athleten von Sotschi 2014 oder zu den tausend, von denen McLaren glaubt, dass sie von dem System profitiert haben", sagte Jim Walden: "Es geht um Abertausende Sportlerinnen und Sportler, die vom russischen Dopingsystem geschützt wurden."

Die WADA hatte am 10. November mitgeteilt, dass sie durch ihr hauseigenes Ermittlerteam im Besitz des so genannten Laboratory Information Management Systems (LIMS) des Moskauer Labors gelangt war. Die Datensammlung enthält nach WADA-Angaben alle Doping-Testdaten zwischen Januar 2012 und August 2015. Diese Daten deckten sich mit den von Rodtschenkow vorgelegten Hinweisen zur Manipulation von Dopingproben.

1000 Sportler profitierten von Dopingsystem

Das IOC hatte am Dienstagabend Russland wegen systematischen Dopings von den Winterspielen in Südkorea ausgeschlossen, sauberen Athleten aber gestattet, unter gewissen Bedingungen teilzunehmen. Saubere Athleten können für das Team OAR ("Olympic Athlete from Russia") an den Start gehen.

Rodtschenkows Aussagen spielten dabei eine gewichtige Rolle. Der WADA-Sonderermittler Richard McLaren hatte in seinem Bericht erklärt, dass rund 1000 Sportler von dem System profitiert hätten.

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