Rogge lobt und blickt voraus

SID
Jacques Rogge ist seit 2001 Präsident des IOC
© Getty

Jacques Rogge hat Olympia in Vancouver bereits vor der Schlussfeier gelobt und den Organisatoren der Winterspiele 2014 in Sotschi für den Bau des Eiskanals eine strikte Auflage erteilt.

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"Safety first ist das oberste Prinzip. Das ist eine klare Ansage", erklärte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Damit reagierte Rogge auf den Tod des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili und die Diskussionen um die zu schnelle Bahn im Sliding Center von Whistler.

Rogge sagte am Donnerstag, er habe den Olympia-Organisatoren von Sotschi in einem Brief klargemacht, dass das IOC vor allem eine sichere Bahn wünsche. Sotschis OK-Chef Dimitri Tschernischenko habe ihm auch zugesichert, berichtete der Belgier, dass der Eiskanal zehn bis 15 Stundenkilometer langsamer sei als jener in Whistler.

Dort wurden bisher Geschwindigkeiten bis zu 155 km/h gemessen. Rogge betonte, die Olympia-Bahn dürfe die Fähigkeiten von Athleten nicht überfordern: "Wir werden das untersuchen. Manchmal muss man Athleten vor sich selbst schützen."

Juristisch sei das IOC im Fall von Stürzen oder Unfällen wie bei Kumaritaschwili aber nicht verantwortlich. Bevor man weitere Schritte beschließe, wolle man den Abschlussbericht des Rodel-Weltverbands und der Staatsanwaltschaft abwarten, ergänzte der IOC-Präsident.

Hoffen auf NHL-Profis

Rogge machte auch deutlich, dass das IOC die Eishockey-Stars der nordamerikanischen Profiliga NHL weiter bei den Winterspielen sehen will. "Es ist unser Wunsch, dass die besten Eishockeyspieler auch künftig bei Olympia antreten. Auch die NHL profitiert von ihrer Präsenz bei den Spielen", erklärte Rogge am Mittwoch in Vancouver.

Rogge sagte, er habe bereits mit NHL-Chef Gary Bettman und Weltverbands-Präsident Rene Fasel über dieses Thema geredet. "Das war keine endgültige Diskussion. Wir werden weitere Gespräche haben", sagte Rogge. Bettman hatte in Vancouer den Verbleib der NHL-Profis bei den Spielen in Frage.

"Wir haben noch keine Entscheidung gefällt. Wir werden sie zusammen mit den Spielern treffen", sagte er mit Blick auf Sotschi 2014 und betonte: "Wir unterbrechen unsere Saison, das kostet uns viel Geld." Weltverbands-Präsident Fasel hatte dagegen vehement für ein weiteres Olympia-Engagement der NHL-Profis geworben. "Die Spiele hier sind der Gipfel in der Geschichte unserer Sportart", sagte er.

Die Teilnahme in Sotschi hängt vor allem von den Verhandlungen der NHL mit der Spielergewerkschaft NHLPA ab. Im gültigen Vertrag waren die Spiele in Turin und Vancouver enthalten, derzeit wird über einen neuen Kontrakt gesprochen.

"Ähnlich wie Sydney"

Rogge sagte, er wolle Tage vor der Schlussfeier noch keine endgültige Wertung der Spiele von Vancouver vornehmen. Er lobte jedoch das Organsationskomitee: "VANOC hat tolle Arbeit geleistet, und die Athleten haben großartige Spiele, die Athmosphäre in der Stadt ist phantastisch - ähnlich wie 2000 in Sydney", erklärte der IOC-Präsident.

Auch die internationalen Fachverbände, Nationalen Olympischen Komitees, Sponsoren und Fernsehanstalten seien sehr zufrieden.

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