"Fall Goldmann" soll sich nicht wiederholen

SID
Dr. Thomas Bach und der DOSB wollen hart durchgreifen gegen Sport-Betrüger
© Getty

Im Hinblick auf die Winterspiele in Vancouver verlangt der DOSB eine modifizierte Ehren- und Verpflichtungserklärung von Trainern, Ärzten, Physiotherapeuten und Betreuern.

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Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat Konsequenzen gezogen aus der Kontroverse von Olympia 2008 in Peking um Kugelstoß-Bundestrainer Werner Goldmann (Berlin) und andere frühere DDR-Trainer.

Er verlangt im Hinblick auf die Winterspiele in Vancouver (12. bis 28. Februar 2010) eine modifizierte Ehren- und Verpflichtungserklärung von Trainern, Ärzten, Physiotherapeuten und Betreuern des wahrscheinlich gut 150 Athleten zählenden deutschen Teams.

Dieser Personenkreis kann diesmal unter zwei Antwort-Varianten wählen und frühere Verstöße besser und deutlicher erklären und eine schnellere Entscheidungsfindung herbeiführen, als dies in der Vergangenheit war.

Bei Verstößen drohen harte Strafen

Bei Verstößen gegen diese Erklärung droht er den betroffenen Personen weiterhin neben einer Nichtentsendung zu den Spielen bzw. einer Rückforderung der Entsendungskosten vier weitere Schritte an: Zahlung eines Geldbetrages an die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) bis zur Höhe von 10.000 Euro, Strafanzeige und weitergehende Schadenersatzforderungen.

Der aus DDR-Zeiten dopingbelastete Goldmann hatte die Erklärung nicht unterzeichnet, war dann vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) entlassen, aber nach einem Kompromiss wieder eingestellt worden.

Die beiden Antwort-Varianten:

1. "Ich habe zu keinem Zeitpunkt Sportlern/innen Substanzen weitergegeben, zugänglich gemacht, rezeptiert oder appliziert oder Methoden angewandt, die gegen die jeweils gültigen nationalen oder internationalen Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen haben - oder:

2. Ich weise darauf hin, dass gegen mich geäußerte Verdachtsmomente einer Dopingbeteiligung Gegenstand einer Untersuchung durch .... (Gericht/Staatsanwaltschaft/Kommission und Zeitpunkt eintragen) waren. Die Untersuchung hat zu folgendem Ergebnis geführt, das der DOSB in seine Entscheidungsfindung für die Nominierung einbeziehen wird: ...."

De Maiziere zu Gast in Düsseldorf

Fünf Wochen nach seinem Amtsantritt Ende Oktober hat der neue Bundesinnenminister Thomas de Maiziere seinen ersten großen Auftritt im Sport. Der frühere Kanzleramtsminister (55) ist am Samstag Gast bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Düsseldorf.

"Ich bin überzeugt, dass unser neuer Sportminister genau so aufgeschlossen ist dem Sport gegenüber wie sein Vorgänger Wolfgang Schäuble", erklärte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper am Donnerstag in Düsseldorf.

Der deutsche Sport soll im Jahr 2010 mit rund 141 Millionen Euro vom Bundesinnenministerium (BMI) gefördert werden. Dies entspricht einer Steigerung von rund fünf Millionen Euro im Vergleich zum Haushalt 2009.

Vesper lehnt Berliner Olympia-Kandidatur ab