Hambüchen nimmt Kurs auf Olympia

SID
Fabian Hambüchen steht vor seiner dritten Olympia-Teilnahme
© Getty

Das Trainingsvideo war vielversprechend, jetzt will Deutschlands Vorzeigeturner Fabian Hambüchen bei seinem Comeback im Wettkampf endgültig Kurs auf Olympia nehmen.

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Bei den deutschen Meisterschaften in Düsseldorf muss sich der 24-Jährige am Wochenende wie alle anderen für einen Platz im fünfköpfigen London-Team empfehlen. Ex-Weltmeister Hambüchen (Wetzlar), Mehrkampf-Vizeweltmeister Philipp Boy (Cottbus) und Barren-Europameister Marcel Nguyen (München) gelten aber als fast sichere London-Kandidaten, sofern nichts gravierendes mehr passiert."Wir sind auf die drei besonders gespannt. Sind die drei gut, wird die Mannschaft auch bei Olympia gut sein", sagt Bundestrainer Andreas Hirsch.

Fabian Hambüchen, der die Europameisterschaften Ende Mai in Marseille wegen individueller Trainingsplanung ausgelassen hat, sah auch Hirsch zuletzt nur im Internet. Dort stellte der "Turnfloh" seine neue Reckkür mit einem Schwierigkeitshöchstgrad von 7,7 ein - ein Ausgangswert mit Medaillenpotenzial. "Das sah nicht so schlecht aus", meint Hirsch.

Doch wo genau Hambüchen steht, weiß er ebenso wenig wie Boy. Der war nach drei Monaten voller Wehwehchen bei der EM völlig außer Form und plagt sich nun noch mit einem schmerzenden Handgelenk. Einzig Nguyen holte in Frankreich mit Barren-Gold eine Medaille, auch die Leistung will Hirsch in Düsseldorf aber erstmal bestätigt sehen.

"Bewusst zwei Wettkämpfe"

Dabei ist Düsseldorf, wo am Samstag die Meistertitel im Mehrkampf und einen Tag später an den Geräten vergeben werden, nur die erste Station auf dem Weg nach London. Die Tickets werden nach dem zweiten Qualifikationswettkampf am 30. Juni in Frankfurt nach intern festgelegten Kriterien vergeben. "Wir haben bewusst zwei Wettkämpfe angesetzt und bewusst zwei Wochen Zeit dazwischen gegeben. So kann man eine mögliche Blessur noch wieder hinkriegen oder auch einen Wettkampf ausgleichen, der nicht so gut lief", meint Hirsch.

Während er neben den "großen Drei" Hambüchen, Boy und Nguyen auch Matthias Fahrig, Eugen Spiridonow, Thomas Taranu, Andreas Toba und Sebastian Krimmer für die insgesamt fünf Plätze auf dem Zettel hat, scheint die Ausgangslage bei den Frauen klarer. Die Mehrkampf-EM-Zweite Elisabeth Seitz, Altmeisterin Oksana Chusovitina, Nadine Jarosch und Kim Bui sind wohl gesetzt. Lisa-Katharina Hill und Pia Tolle streiten in Düsseldorf und Frankfurt um den fünften Platz.

Chusovitina peilt sechste Spiele an

Vor allem von Chusovitina, die ihre sechsten Sommerspiele bestreiten will, verspricht sich Cheftrainerin Ulla Koch einen Kick für die Mannschaft. "Oksana hat gute Chancen, im Team zu sein. Ihre Erfahrung und positive Wirkung auf das Team sind unschätzbar wichtig", sagte Cheftrainerin Ulla Koch. Die 36 Jahre Olympia-Zweite und Vize-Weltmeisterin im Sprung tritt für ihren Olympia-Traum in Düsseldorf erstmals seit Jahren wieder im Mehrkampf an.

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