Kostenexplosion und Vetternwirtschaft

SID
Es herrscht Verwirrung über die Kosten der Olympia 2016 in Brasilien
© getty

Die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro drohen anscheinend vor allem auch durch Vetternwirtschaft die teuersten der Geschichte zu werden.

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"Die enorme Verzögerung beim Bau der Sportstätten ist auch eine Finanzstrategie der Organisatoren", sagte Alberto Murray Neto, ehemaliges Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees Brasiliens (COB), der "ARD"-Recherche-Redaktion Sport.

Weil es dann schnell gehen müsse "und nur noch wenig Zeit bleibt, ist es vom Gesetz her möglich, auf öffentliche Ausschreibungen zu verzichten. Und dann beauftragen sie Freunde, die Sportstätten zu bauen, und die Kosten steigen in die Höhe", sagte der Rechtsanwalt aus Sao Paulo. Wie viel das nächste Großereignis nach der WM 2014 am Zuckerhut am Ende kosten wird, sei laut Experten völlig offen.

Die Kosten explodieren

"Wir erwarten Kosten für Olympia von 14 bis 20 Milliarden US-Dollar. Aber es gibt keine Transparenz", sagte Christopher Gaffney, US-Geograph und Gastprofessor für Städtebau an der Universidade Federal Fluminense in Rio: "Und wir wissen einfach nicht, wie viel die Spiele am Ende kosten werden.

Aber die Verwirrung über das Budget wird absichtlich erzeugt. Schon bei den Panamerikanischen Spielen 2007 in Rio de Janeiro wurde das Budget am Ende zehnfach überschritten." Für die Spiele in gut zwei Jahren seien "zum Teil dieselben Leute wieder am Werk. Und wenn es wieder so läuft, könnte es eines der teuersten Spiele überhaupt werden", sagte Gaffney.

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