Oswald eröffnet Rennen um Rogge-Nachfolge

SID
IOC-Boss Jacques Rogge scheidet nach zwei Wahlperioden am 10. September aus dem Amt
© Getty

Denis Oswald hat das Kandidatenrennen um die Nachfolge von IOC-Präsident Rogge eröffnet. "Selbstverständlich bin ich interessiert", sagte der Schweizer. Thomas Bach hält sich bedeckt.

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Oswald wagte acht Monate vor der Wahl des neuen IOC-Präsidenten einen Vorstoß. Rogge scheidet nach zwei Wahlperioden am 10. September in Buenos Aires aus dem Amt.

Oswald (65), der wie Rogges Vizepräsident Bach langjähriges IOC-Mitglied ist (seit 1991) und seit 2000 in der IOC-Exekutive sitzt, erklärte auf der Internet-Plattform "sportcal.com", er werde sich nur bei intakten Chancen für die Nachfolge von Rogge zur Verfügung stellen.

"Ich werde in den kommenden Wochen meine Chancen evaluieren und dann einen Entscheid treffen." Der Schweizer, der 1968 in Mexiko im Rudern eine olympische Bronzemedaille gewann, ist seit 1989 Präsident des Weltruderverbandes FISA.

Zudem steht der Jurist seit 2000 der einflussreichen Vereinigung der olympischen Sommersportverbände (ASOIF) vor. Oswald ist als promovierter Jurist auch am Internationalen Sportgerichtshof CAS tätig. Er war außerdem Präsident der Koordinierungskommission für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London.

Bach aussichtsreichster Kandidat

Thomas Bach wird in allen Kandidatenlisten, die international erstellt werden, bislang stets an erster Position geführt. Zu den aussichtsreichsten Anwärtern auf die Rogge-Nachfolge zählen als weiterer IOC-Vizepräsident Ng Ser Miang (Singapur), der über ein starkes Stimmenpotenzial in Asien verfügt, und der aus Puerto Rico kommende IOC-Schatzmeister Richard Carrion, einflussreicher Bankchef.

Oswald zählt zusammen mit seinem Schweizer Landsmann René Fasel, Präsident des Eishockey-Weltverbandes IIHF, eher zu den Außenseitern.

Gleiches gilt für Nawal El Moutawakel (Marokko), 1984 in Los Angeles erste Olympiasiegerin eines muslimischen Landes (400 m Hürden). Auch der Name Sergej Bubka (Ukraine), IOC-Mitglied und noch immer Inhaber des Stabhochsprung-Weltrekordes (6,14 m - Halle 6,15), wird gehandelt.

Hinsichtlich der öffentlichen Diskussion um die Rogge-Nachfolge sagte Bach am 19. Dezember, es sei jetzt nicht an der Zeit: "Man muss spätestens drei Monate vor der Wahl eine Entscheidung treffen. Jedenfalls hätte Präsident Jacques Rogge Anrecht, als Erster informiert zu werden. Wasserstandsmeldungen führen nicht weiter."

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