Rogge glaubt an Lösung für München 2018

SID
Jacques Rogge ist seit 2001 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees
© Getty

Der IOC-Präsident Jacques Rogge hält die Bewerbung von München um die Olympischen Winterspiele 2018 für nicht gefährdet. Er vertraut darauf, dass eine Lösung gefunden wird.

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IOC-Präsident Jacques Rogge hält die Bewerbung von München um die Olympischen Winterspiele 2018 durch den andauernden Streit um Grundstücke in Garmisch-Partenkirchen derzeit für nicht gefährdet.

Er habe "Vertrauen, dass eine Lösung gefunden wird", sagte er in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung".

Rogge: "Man kann die Leute nicht zwingen"

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees mahnte zugleich Geduld und Dialogbereitschaft an. "Man kann die Leute nicht zwingen. Man muss sie überzeugen", sagte Rogge.

Seine Zuversicht gründet der Belgier auf seine Erfahrung. "Bei vielen Kandidaturen gibt es Widerstände in der Bevölkerung, meist werden sie durch Vereinbarungen nach langen Debatten gelöst", sagte Rogge.

Für das IOC zähle darüber hinaus, was im so genannten Bid Book stehe und wie davon ausgehend der Bericht die Evaluierungskommission aussehe.

Das Bid Book muss am 11. Januar beim IOC in Lausanne abgegeben werden. Die EvaCom des IOC wird dann vom 1. bis zum 4. März in München erwartet.

Keine Auswirkungen auf die Stimmung

Zum Inhalt des Protestschreibens an das IOC, in dem 59 Grundstücksbesitzer aus Garmisch-Partenkirchen am 22. Dezember 2010 ultimativ ein Ende der Münchner Bewerbung forderten, wollte Rogge keine Stellung nehmen.

Er machte allerdings deutlich, dass der Protest von 59 Gegnern keine Auswirkungen auf die Stimmung und die Zustimmung haben sollte: "Deutschland hat über 80 Millionen Menschen. Auch wir schauen auf die generellen Daten, aber Sie werden nie 100 Prozent Zustimmung finden. Das wäre auch sehr verdächtig."

Eine Beeinträchtigung der Chancen von München 2018 durch die erwartete Kandidatur von DOSB-Präsident und IOC-Vize Thomas Bach für die Nachfolge von Rogge sieht der amtierende IOC-Präsident nicht.

Wahl der Ausrichterstadt am 6. Juli

"Ich erwarte, dass Thomas Bach für dieses Amt kandidiert. Aber für Münchner wird er trotzdem mit ganzem Herzen kämpfen. Die eine Wahl hat mit der anderen nichts zu tun."

Die Ausrichterstadt für 2018 wird am 6. Juli im südafrikanischen Durban gewählt, der neue Präsident des IOC dann bei der IOC-Session 2013.

Rogge sieht allerdings nicht nur Bach als geeigneten Kandidaten an.

"Ich meine, es gibt fünf, sechs Mitglieder, die ein geeignetes Profil haben", sagte er im "SZ"-Interview und ergänzte: "ich schließe da Frauen mit ein, natürlich."

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