Gelungener Test für Wurfscheiben-Schützen

SID

Nikosia - Die deutschen Wurfscheibenschützen haben bei den Europameisterschaften in Nikosia Selbstvertrauen für die Olympia-Starts getankt und Medaillen-Hoffnungen für Peking geweckt.

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In den fünf olympischen Disziplinen gewannen die Schützlinge von Bundestrainer Wilhelm Metelmann zwei EM-Titel durch die Trap-Spezialisten Susanne Kiermayer aus dem bayerischen Kirchberg und Karsten Bindrich aus Eußenhausen in der bayerischen Rhön.

Beide krönten ihre Siege mit Weltrekorden. Bindrich verbesserte die ein Jahr alte Final-Bestmarke des Australiers Michael Diamond um eine auf 149 Scheiben, Christine Brinker (Ibbenbüren) stellte mit 74 Treffern den Vorkampf-Rekord ein.

Dazu kamen dritte Plätze für Weltmeisterin Brinker im Skeet und den nicht für Olympia qualifizierten Doppeltrap-Spezialisten Waldemar Schanz (Wiesbaden). Dass am Schlusstag die deutschen Skeet-Schützen den Finaleinzug verpassten, trübte die Bilanz nur unwesentlich.

Ansteigende Form

"Die Europameisterschaften waren für uns der letzte Olympia-Test. Fast alle Peking-Starter haben ansteigende Form nachgewiesen. Ich bin mit der besten EM-Bilanz in meiner Zeit als Bundestrainer sehr zufrieden", sagte Metelmann. Er gönnt seinem Olympia-Aufgebot nun ein paar Tage Ruhe, ehe er die Mannschaft in der kommenden Woche zum letzten Vorbereitungs-Lehrgang auf den Suhler Friedberg bittet.

Kiermayer war zwölf Tage vor ihrem 40. Geburtstag mit 72 Treffern als Zweite hinter Weltrekordlerin Zuzana Stefecekova aus der Slowakei ins Finale eingezogen. Mit insgesamt 94 getroffenen Scheiben siegte sie nach dem Endkampf mit einem Treffer Vorsprung vor der Slowakin. Für die Zeitsoldatin aus dem Bayerischen Wald war es der erste internationale Titelgewinn seit dem EM-Erfolg 1999 im nicht mehr olympischen Doppeltrap. Susanne Scheibl aus Itzstedt landete mit 88 Treffern auf dem sechsten Platz.

Rezept für Peking

Bereits am 10. Juli hatte Karsten Bindrich, der auf dem Suhler Friedberg bei Frank Günther trainiert, erstmals in seiner Karriere EM-Gold gewonnen. Bindrich führte bereits nach dem Vorkampf mit 124 Treffern und verfehlte im Finale keine Scheibe. "Von mir aus könnten alle Meisterschaften hier ausgetragen werden", hatte er schon vor der EM gesagt. In Nikosia war er 2003 Weltmeister und im Vorjahr WM-Dritter geworden.

"Ich habe in der letzten Zeit so oft im Finale Prügel bezogen. Deshalb bin ich ohne große Erwartungen in die Endrunde gegangen. Das könnte ein Rezept für Peking sein", meinte Bindrich. Dort will der 35 Jahre alte Sportsoldat erneut ins Finale einziehen. "Dann ist alles möglich, vielleicht sogar die ersehnte Medaille", meinte er.