Das Fördersystem des deutschen Sports

SID

Hamburg - Hauptförderer des deutschen Spitzensports ist die Bundesregierung. Sie unterstützt ihn in diesem Jahr mit zusammen etwa 200 Millionen Euro.

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126 Millionen Euro davon gehen in die zentralen Maßnahmen der Verbände des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der Dachverband hat die Funktion eines nationalen Koordinators.

Auf über 1000 sind in diesem Jahr die Sportplanstellen bei Bundeswehr (740), Bundespolizei und Zoll gewachsen, was allein die Bundeswehr etwa 25 Millionen Euro kostet. Das Durchschnittsgehalt pro staatlicher Sport-Planstelle liegt zwischen 1400 und 1500 Euro netto. Insgesamt gibt der Staat jährlich rund sechs Milliarden Euro für den Sport aus, Kommunen und Bundesländer unterstützen damit vorrangig den Breitensport.

Deutsche Sporthilfe größter privater Förderer

Zu den wichtigsten Einrichtungen für den Spitzensport zählen 20 Olympiastützpunkte, das Institut für Angewandte Trainingswissenschaften in Leipzig (IAT), das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin und 38 Elitesportschulen für den Nachwuchs.

Der größte private Förderer ist die Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH). Sie hat in den vier Jahrzehnten ihres Bestehens 40 000 Athleten mit über 350 Millionen Euro unterstützt. Ziel ist eine gesamthafte Planung einer Sportkarriere, die bereits in jungen Jahren einsetzt und gegenwärtig 2000 Nachwuchssportler einbezieht.

Sportler nehmen Förderung an

In einer jüngsten Umfrage der DSH unter den 3600 Geförderten haben 61 Prozent befunden, dass ihre Förderung in "finanzieller und beruflicher Hinsicht sehr bedeutend" ist, 31 Prozent sprachen von einer "guten Ergänzung" und acht Prozent meinten, sie sei lediglich eine "unwesentliche, nicht notwendige Hilfe". Die Stiftung betreibt einen Förderaufwand zwischen 10 und 12 Millionen Euro pro Jahr, über die Hälfte davon kommt durch wirtschaftliches Mäzenantentum ein.

Das Ausmaß der individuellen Förderung bemisst sich an der Kaderzugehörigkeit (Elite, A, B, C). Die gegenwärtig 150 Mitglieder des Elite-Kaders bekommen, neben anderen Hilfen, einen monatlichen Zuschuss von 350 Euro.

Ein besonderes Anliegen der Sporthilfe ist die duale Karrieren-Förderung, also die Vereinbarung von Hochleistungssport mit Ausbildung und Beruf. Das Entstehen vielfältigster Unterstützer-Organisationen fordert von der DSH noch stärker die Rolle eines zentralen Koordinators der Athleten- Förderung.

14 Millionen für Olympiateilnehmer

Die DSH hat 99 Prozent der Peking-Fahrer mit insgesamt 14 Millionen Euro unterstützt, gefördert werden gegenwärtig noch 90 Prozent. 70 Prozent der Olympioniken sieht die Sporthilfe in einem "dualen System".

Dirk Nowitzki ist der prominenteste "Ehemalige". Der Basketball-Star gehörte einst dem Nachwuchskader an, zahlte seine Fördersumme zurück, entrichtet nun einen jährlichen Beitrag und ist der Sporthilfe als Botschafter zu Diensten.