Steffen beeindruckend stark

SID
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© Getty

Magdeburg - Gold-Hoffnung Britta Steffen hat ihre Olympia-Ambitionen mit einem Europarekord eindrucksvoll untermauert.

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Über ihre Paradestrecke 100 Meter Freistil unterbot die 24-Jährige beim 18. Internationalen Schwimmfest in Magdeburg in 53,05 Sekunden ihre bei den deutschen Meisterschaften im April aufgestellte Bestmarke um 15/100 Sekunden.

"Ich war über die Zeit schon ein bisschen überrascht. Aber das zeigt, dass ich im Hinblick auf Peking auf dem richtigen Weg bin", sagte die Berlinerin. Den Weltrekord der Australierin Lisbeth Lenton-Trickett verfehlte sie am Samstag nur um 17/100.

El-Masri bricht Deutschlandrekord

Ein Achtungszeichen setzte auch Britta Steffens Berliner Vereinskollege Rafed El-Masri, der über 50 m Freistil in 21,86 Sekunden deutschen Rekord markierte. Die bisherige Bestmarke von 22,11 Sekunden, die er gemeinsam mit Steffen Deibler (Biberach) hielt, unterbot er bereits im Vorlauf.

Zum Finale, das Deibler in 22,65 Sekunden gewann, trat El-Masri nach Absprache mit Cheftrainer Örjan Madsen nicht an. Er war bereits nach Hause abgereist. El-Masri fehlt für Peking noch die Freigabe des Nationalen Olympischen Komitees von Syrien.

Extremer Druck

Britta Steffen präsentierte sich für Peking topfit. "Sie ist eine Weltklasse-Athletin, und sie hat sich damit abgefunden, Mitfavoritin zu sein. Alles andere wäre aber auch Tiefstapelei", sagte Madsen. Doch die Bürde, 16 Jahre nach Dagmar Hase wieder Schwimm-Gold für Deutschland holen zu sollen, setzt die viermalige Europameisterin von 2006 unter massiven Druck. "Gold geht nur über Weltrekord", sagte Madsen für Peking voraus.

Insgesamt schraubte Madsen die Medaillenhoffnungen auf ein Minimum zurück. Vor allem die rasante internationale Entwicklung mit rund 50 vorolympischen Weltrekorden lässt Madsen sachlich werden. "Jede Endlaufteilnahme ist schon ein Erfolg. Wir müssen über jede Medaille, die wir gewinnen, froh sein. Das ist kein Zweckpessimismus, sondern eine realistische Einschätzung der derzeitigen Situation", erklärte Madsen.

Team in guter Form

In Magdeburg gelangen außer Britta Steffen, die sich über 50 m Freistil ebenfalls sicher durchsetzte, auch den Olympia-Startern Antje Buschschulte (Magdeburg), Steffen Deibler und Stefan Herbst (Leipzig) Mehrfach-Siege. Antje Buschschulte setzte sich über 100 m (1:01,21 Minuten) und 50 m Rücken (28,76 Sekunden) durch. Deibler war über 50 m (22,65) und 100 m Freistil (50,21) erfolgreich.

Herbst siegte über 50 m Schmetterling (24,77 Sekunden) und 50 m Rücken (26,50). Die deutschen Schwimmer fliegen am 25. Juli in das japanische Kumamoto, wo sie noch ein elftägiges Trainingslager absolvieren. Am 6. August geht es dann nach Peking.