Pettigrew gibt Olympia-Gold zurück

SID
Leichtathletik, Doping, Antonio Pettigrew
© Getty

Denver/Boston - Olympiasieger Antonio Pettigrew hat 13 Tage nach seinem Doping-Geständnis seine bei den Spielen 2000 in Sydney mit der 4 x 400 Meter-Staffel der USA gewonnene Gold-Medaille zurückgegeben. Das wurde am 3. Juni bekannt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Pettigrew (im Bild rechts) hatte am 22. Mai als Zeuge im Meineid-Prozess gegen seinen ehemaligen Trainer Trevor Graham vor einem Gericht in San Francisco zugegeben, von 1997 an mit EPO und Wachstumshormonen gedopt zu haben.

Bereits am Vortag hatte Staffelkollege Michael Johnson angekündigt, seine Medaille aufgrund von Pettigrews Aussagen zurückgeben zu wollen. "Es gehört viel Mut dazu, um die Verantwortung für ein solch ungeheuerliches Verhalten zu übernehmen. Hoffentlich hat dieser Fall eine starke Wirkung auf die jungen Athleten und zeigt, wie wichtig es ist, sauber zu konkurrieren", betonte der Geschäftsführer der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA, Travis Tygart.

Alle Medailen zurückgegeben

Die USADA hatte den Fall nach Pettigrews Geständnis übernommen. Der 40-Jährige ehemalige Sprintstar stimmte außerdem zu, sämtliche, seit 1997 gewonnenen Titel - darunter die Weltmeisterschafts-Goldmedaillen von 1997 und 1999 mit der US-Staffel - zurückzugeben.

Mit Pettigrew sind drei der vier Läufer der siegreichen US-Goldstaffel von 2000 des Dopings überführt worden. Die Zwillinge Alvin und Calvin Harrison wurden wegen der Einnahme illegaler Mittel gesperrt.

Harrison-Brüder behalten ihre Titel

Alvin Harrison akzeptierte 2004 eine vierjährige Dopingsperre, nachdem er zuvor zugegeben hatte, leistungssteigernde Mittel genommen zu haben.

Sein Bruder Calvin wurde 2003 auf ein verbotenes Stimulanzmittel positiv getestet und für zwei Jahre gesperrt. Beide haben jedoch ihre Medaillen nie zurückgegeben.

"Jeder von ihnen muss selbst wissen, was er macht. Aber was Michael Johnson entschieden hat, scheint richtig zu sein, nämlich die Medaillen abzugeben", so Tygart.