Kampf um Titel und Olympia-Tickets

SID
Pferdesport, Springen, Dressur, DM
© DPA

Balve - Für die Springreiter geht es um die deutsche Meisterschaft, für die Dressurreiter sogar schon um Olympia-Tickets.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Die Besten bilden die Mannschaft für Aachen, und das ist der Kern für die Olympischen Spiele", sagte Dressur-Bundestrainer Holger Schmezer vor den doppelten deutschen Meisterschaften im sauerländischen Balve, die am 5. Juni beginnen. In diesem Jahr wird es für die Dressurreiter noch spannender und enger als bisher, da in Hongkong erstmals nur drei Starter zu einem Team gehören.

Zu vergeben hat Schmezer nur noch zwei Plätze, denn Isabell Werth "ist eigentlich gesetzt". Die viermalige Olympiasiegerin aus Rheinberg dominiert die Szene seit mehr als zwei Jahren und ist bei der Meisterschaft klare Favoritin, obwohl sie nur ihr Zweitpferd Warum nicht sattelt. "Satchmo soll nach dem derzeitigen Plan das Olympiapferd sein", sagte Schmezer.

Olympai-Tickets zu vergeben 

Zu den heißen Kandidaten, die sich Hoffnungen auf die beiden verbleibenden Olympia-Tickets oder den Platz als Ersatzreiter machen dürfen, gehören vor allem die routinierten Nadine Capellmann (Würselen) mit Elvis, Heike Kemmer (Winsen/Aller) mit Bonaparte und Monica Theodurescu (Sassenberg) mit Whisper.

Schmezer hat aber auch noch Matthias-Alexander Rath (Kronberg) auf der Rechnung. Der 23- Jährige hat in Balve seinen vierten Einsatz mit Sterntaler, dem Weltklasse-Pferd seiner Stiefmutter Ann-Kathrin Linsenhoff.

Gravemeier sichtet für Olympia 

Bei den Springreitern ist die Meisterschaft keine Sichtung - doch für einige Starter geht es dennoch um die Olympia-Chance. Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen), Ludger Beerbaum (Riesenbeck) und Christian Ahlmann (Marl) haben ihr Olympia-Ticket fast sicher und reiten in Balve nicht ihre Spitzenpferde. Gesucht werden allerdings noch der vierte Teil des Quartetts und ein Ersatzreiter.

"Für den ein oder anderen ist Balve fast wie eine Sichtung", sagte Bundestrainer Kurt Gravemeier. Beste Aussichten haben die beiden A-Kaderreiter Marco Kutscher (Riesenbeck) und Heinrich Hermann Engemann (Bissendorf), die in Balve ihre Toppferde Cornet Obolensky und Aboyeur einsetzen.

Tebbel verzichtet auf Titelverteidigung 

So oder so wird es einen neuen Meister geben, denn Rene Tebbel verzichtet auf einen Start in Balve. Der Profi aus Emsbüren, der als erster Springreiter dreimal in Folge den Titel gewann, hat durch den Verkauf des Hengstes Coupe de Coeur kein ausreichend starkes Pferd für die Meisterschaft. "So hat es keinen Zweck, da kann ich nicht mithalten", erklärte Tebbel.

Erstmals wird es bei den deutschen Meisterschaften auch international ausgeschriebene Spring-Prüfungen geben. Mit der damit einhergehende Erhöhung des Preisgeldes sollen auch die Stars der Szene angelockt werden, die im vergangenen Jahr in Gera teilweise verzichteten.

So beginnt die DM mit Prüfungen, die nicht zu den Titelkämpfen zählen, und es gibt am Samstag einen mit 40.000 Euro dotierten Großen Preis. Neu ist in Balve zudem, dass die Dressur-Meisterschaft nicht in drei, sondern nur noch in zwei Teilprüfungen (Grand Prix und Kür) entschieden wird.