Staffel-Kollegin befürchtet Gold-Verlust

SID

New York - Nach dem Doping-Geständnis der US-Läuferin Marion Jones befürchtet ihre Team-Kollegin Jearl Miles-Clark, ihre bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney in der 4 x 400 Meter- Staffel gewonnen Goldmedaille zurückgeben zu müssen. 

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Ich habe Marion immer gegen alle Kritiken verteidigt und gesagt, dass ich nicht glaube, dass sie leistungssteigernde Mittel nimmt, es sei denn, sie gibt es selbst zu. Jetzt hat sie gestanden und wir müssen mit der Realität klar kommen", sagte Miles-Clark.

Jones habe Fehler gemacht und müsse jetzt dafür bezahlen. Leider sehe es so aus, als wenn andere auch dafür bezahlen müssten, stellte die Amerikanerin fest.

IOC kann Medaillen zurückfordern

Nach dem Regelwerk des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF sollen beim Dopingfall eines Staffel-Mitgliedes auch die anderen drei Athleten disqualifiziert werden. Die Medaillen zurückfordern kann jedoch nur das Internationale Olympische Komitee (IOC). Dessen nächste Exekutiv-Sitzung ist am 10. Dezember in Lausanne.

Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees der USA (USOC), Peter Ueberroth, hatte bereits angekündigt, die US-Sprinterinnen ermutigen zu wollen, die Medaillen abzugeben. "Wir sind der Meinung, wenn ein Wettkampf auf unfaire Weise gewonnen wurde, sollte der dafür errungene Preis zurückgegeben werden. Und die Staffeln wurden nun einmal mit unfairen Mitteln gewonnen", sagte Ueberroth.

Richardson will Gold nicht hergeben

"Ich weiß nicht, was passieren wird. Aber egal wie die Sache ausgeht, der olympische Geist wird immer in meinem Herzen sein. Und das kann mir niemand mehr nehmen", erklärte Läuferin Miles-Clark.

Bereits am 10. Oktober hatte mit Passion Richardson ein Mitglied der Bronze-Staffel über 4 x100 m angekündigt, ihre Medaille auf keinen Fall herzugeben. "Ich habe mich fair verhalten, warum soll ich jetzt für die schlechte Entscheidung einer anderen büßen", so Richardson.

Marion Jones hatte ihre in Sydney gewonnenen drei Gold- und zwei Bronzemedaillen zurückgegeben, nachdem sich die 31-Jährige am 5. Oktober vor einem New Yorker Gericht schuldig bekannt hatte, von September 2000 bis Juli 2001 mit Steroiden gedopt zu haben. Neben Gold mit der 4 x 400 Meter-Staffel hatte Jones in Sydney auch Bronze mit der 4 x 100 Meter-Staffel gewonnen.