Rebensburg vergibt Top-Platzierung

SID
Der zweite Lauf von Viktoria Rebensburg gibt Anlass, auf eine erfolgreiche Saison zu hoffen
© getty

Viktoria Rebensburg hat beim Riesenslalom zum Auftakt des alpinen Ski-Weltcups einen guten sechsten Rang belegt. Im österreichischen Sölden fuhr die Olympiasiegerin von 2010 und Olympiadritte von 2014 im Finaldurchgang noch von Rang zwölf nach vorne. Platz eins belegten zeitgleich (2:39,85 Minuten) Mikaela Shiffrin und Anna Fenninger.

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Rebensburg riss jubelnd die rechte Faust in die Höhe, danach lächelte sie in die Kameras: Zu einem Platz auf dem Siegertreppchen reichte es am Ende nicht, doch mit Rang sechs im Riesenslalom beim Weltcup-Auftakt im österreichischen Sölden war die Olympiasiegerin von 2010 und Olympiadritte von 2014 trotzdem einigermaßen zufrieden. "Ich bin auf alle Fälle auf einem guten Weg, auch wenn es schon noch einiges zu verbessern gibt", sagte sie: "Aber ich gehe mit einem positiven Gefühl in die nächsten Wochen."

Der erste Lauf war Rebensburg bei gewohnt schwierigen Bedingungen auf dem Rettenbachferner misslungen, "viel zu passiv", bemängelte der neue DSV-Damen-Cheftrainer Markus Anwander, sei sie da gefahren. Im Finale fuhr sie dann mit drittbester Laufzeit von Rang zwölf nach vorne. "Der erste Lauf war nicht so gut, aber im zweiten habe ich gezeigt, was ich kann", betonte die 25-Jährige. Sölden liegt Rebensburg für gewöhnlich: 2010 hatte sie den Auftakt gewonnen, war 2012 (Zweite) und 2013 (Dritte) aufs Podest gefahren.

Im ersten Weltcup-Rennen nach dem Rücktritt der dreimaligen Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch setzten in Sölden zwei weitere "Golden Girls" von Sotschi ein erstes Ausrufezeichen: Mikaela Shiffrin, Olympiasiegerin im Slalom, und Anna Fenninger, Olympiasiegerin im Super-G, belegten zeitgleich (2:39,85 Minuten) Rang eins. Die drittplatzierte Eva-Maria Brem lag 0,27 Sekunden zurück. Zu einem Platz auf dem Podest fehlten Rebensburg nach ihrem furiosen zweiten Lauf noch 0,31 Sekunden.

Fenninger wieder in Top-Form

"Spannender kann es nicht sein. Cool", sagte Rebensburg über die beiden Siegerinnen, die ihren Schwung aus der vergangenen Saison offensichtlich in die neue herübergerettet haben. Für Shiffrin war es nach neun Weltcup-Siegen im Slalom der erste im Riesenslalom. Gesamtweltcupsiegerin Fenninger, in Sotschi nach dem klaren Triumph im Super-G (vor Höfl-Riesch) auch Olympiazweite im Riesenslalom, war es bereits der fünfte erste Platz in Serie im Weltcup in dieser Disziplin. Dies war zuletzt Anja Pärson aus Schweden gelungen.

DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier sah den Weltcup-Auftakt durchaus kritisch. Ziel sei es gewesen, mit zwei Läuferinnen ins Finale zu kommen, sagte er. Mit Rebensburg und Veronique Hronek, die mit der hohen Nummer 56 im ersten Rennen nach einer schweren Knieverletzung immerhin auf Rang 25 fuhr, wurde das Soll auch erfüllt. "Aber", betonte Maier mit Blick auf Rebensburg, "so einen ersten Lauf kannst du dir nicht erlauben, wenn du aufs Podest willst." Der zweite sei "richtig gut" gewesen, "das ist das Niveau, das man von ihr erwarten kann."

Simona Hösl und Lena Dürr waren schon im ersten Durchgang gescheitert, auch deshalb war Maier mit dem Auftakt nicht zufrieden: "Kritisch betrachtet war das nicht okay." Anwander sah es genauso wie der Chef: "Es wäre mehr drin gewesen, ich habe schon eine Träne im Auge." Wegen Höfl-Riesch muss er sie vorerst nicht haben: Die bisherige Nummer eins im deutschen Team war in Sölden einmal Fünfte geworden (2010) und sonst nie in die Top 10 gekommen.