Deutsches Männer-Quartett verpasst Podest

SID
Die deutsche Männer-Staffel hat beim Weltcup in Oberhof nur knapp das Treppchen verpasst
© spox

Im Oberhofer Schneegestöber haben die deutschen Biathleten als Staffel-Vierter das Siegerpodest verpasst und damit vor 16.500 enttäuschten Zuschauern die Chance auf einen Befreiungsschlag vergeben.

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Am Tag nach dem durch vier Strafrunden von Magdalena Neuner verursachten Staffel-Debakel der Frauenmannschaft kämpften Simon Schempp, Andreas Birnbacher, Florian Graf und Arnd Peiffer zwar in der Spitzengruppe mit, mussten sich am Ende aber Überraschungssieger Italien, Russland und Schweden geschlagen geben.

"Schade, aber ich konnte am Ende nichts mehr aufholen. Ich war einfach fertig", sagte Arnd Peiffer. Der Sprint-Weltmeister hatte auf der Schlussrunde zunächst furios begonnen, konnte aber sein Tempo nicht halten und vergab durch dreifaches Nachladen beim abschließenden Stehendschießen die Möglichkeit auf Platz drei. "Insgesamt haben wir eine gute Leistung gebracht und müssen zufrieden sein."

Vorjahres-Sieg als Vorbild

Sturmtief "Andrea" hatte über Nacht 30 Zentimeter Neuschnee am Thüringer Rennsteig abgeladen. Die Unwetterwarnung war aber auch am Abend noch angebracht, als immer wieder Windböen dichte Schneewolken an den Schießstand wirbelten. "Die Bedingungen sind für alle gleich. Da müssen wir durch. Im letzten Jahr haben wir das auch gemeistert", meinte Bundestrainer Mark Kirchner wetterfest. Vor Jahresfrist hatte das deutsche Quartett in Oberhof bei Schneesturm den ersten Weltcup-Triumph seit fünf Jahren gefeiert.

Startläufer Simon Schempp setzte die bissige Kampfansage seines Trainers nahezu perfekt um, bot die läuferisch stärkste Leistung und wechselte nur deshalb als Zweiter hinter Russland, weil er am Schießstand dreimal nachladen musste. "Der Wind hat beim Schießen komplett gedreht, das habe ich noch ganz gut gemeistert", meinte der Schwabe aus Uhingen bei Stuttgart.

Den von Schempp erkämpften zweiten Platz konnte der erfahrene Andreas Birnbacher mit dem Selbstvertrauen seines Weltcup-Solosieges aus dem Dezember verteidigen. Bei Halbzeit des Rennens lag das Quartett des Deutschen Skiverbandes 44 Sekunden hinter den Russen und 33 Sekunden vor Italien klar auf Kurs Siegerpodest. "Die Bedingungen waren schwierig wie selten. Ich bin froh, so durchgekommen zu sein."

Graf mit Strafrunde beim Debüt

Die Frage, ob er bei der ersten Weltcup-Staffel seiner Karriere die Nerven im Griff hat, beantwortete Youngster Florian Graf zunächst mit einer Strafrunde eher zu seinen Ungunsten. Dann aber arbeitete der 23-Jährige besser und hielt als Vierter wenigstens noch die Chance auf einen Podestplatz offen. "Das erste Mal in Oberhof. Ich war so nervös", sagte Graf. Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer riskierte alles, schoss extrem schnell und musste aber am Ende seinem scharfem Anfangstempo Tribut zollen.

Am Freitag (ab 18.30 Uhr) bestreiten am Oberhofer Grenzadler die Frauen ihr Sprintrennen über 7,5 Kilometer. Dabei geht die Sprint-Weltmeisterin und Weltcup-Spitzenreiterin Magdalena Neuner als Topfavoritin an den Start. "Ich habe hier meinen ersten Weltcup gewonnen. Daran denke ich sehr gerne, und so ein Sieg könnte wieder gelingen", sagte Neuner.

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