Pechstein in Heerenveen nur 17. über 1500m

SID
Claudia Pechstein landete in Heerenveen über 1500m auf einem enttäuschenden 17. Rang
© Getty

Claudia Pechstein ist erstmals seit ihrem Comeback hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zum Auftakt des Weltcup-Finals in Heerenveen reichte es nur für Platz 17.

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Herzlich begrüßt, aber schwach gelaufen: Claudia Pechstein ist erstmals seit ihrem Comeback nach dem Ende ihrer Dopingsperre hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Von Pfiffen und Anfeindungen blieb die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin, die wegen ihres Dopingfalls in den Niederlanden viele Kritiker hat, zum Auftakt des Weltcup-Finals in der Oranje-Kufenhochburg Heerenveen aber völlig verschont.

Pechstein kam über die von ihr ungeliebten 1500-m-Distanz in 2:01,18 Minuten nicht über den 17. Platz hinaus. Beim Sieg von Lokalmatadorin und Olympiasiegerin Ireen Wüst (1:56,35) war auch die Berlinerin Isabell Ost auf Rang 16 in 2:00,95 Minuten schneller.

An den eisschnelllaufverrückten Fans lag es nicht. Die Berlinerin wurde mit viel Applaus begrüßt. Auch während ihres Laufs, den sie bei ihrem ersten Start in der stärkeren A-Gruppe seit ihrer Rückkehr alleine bestreiten musste, feuerten gut 8000 Zuschauer in der noch nicht ganz gefüllten Thialf-Halle Pechstein lautstark an.

Pechstein: "Es war sehr schön, dass ich so warm empfangen worden bin"

"Mir war es wichtig, wieder in Heerenveen zu laufen. Es war sehr schön, dass ich so warm empfangen worden bin, auch wenn ich es nicht anders erwartet hatte", sagte Pechstein, die leicht erkältet ins Rennen gegangen war: "Ich habe sehr schnell gemerkt, dass ich auf diesem schweren Eis nicht meinen Schritt finde. Da war für mich auch klar, dass ich mich mit Blick auf die 3000 m am Samstag zurücknehme und nicht das Allerletzte gebe."

Auf der kürzeren Langstrecke will sich Pechstein noch über das sogenannte Time-Ranking für die Einzelstrecken-WM in der kommenden Woche in Inzell qualifizieren. Die WM-Tickets über 1500m und 5000m hat sie bereits gelöst.

"Sie war ein wenig zu ruhig, das ging eher in Richtung Langstrecke. Das passte nicht ganz zu ihren Leistungen von Salt Lake City", sagte Teamchef Helge Jasch. Auf der extrem schnellen Bahn in Utah war sie bei ihrem internationalen Comeback vor knapp zwei Wochen 1:55,38 Minuten gelaufen.

Ihle verfehlt Topergebnis

Den 1500-m-Weltcup holte die Kanadierin Christine Nesbitt, die durch einen dritten Platz im letzten Weltcup-Rennen der Saison über die Mittelstrecke Marrit Leenstra aus den Niederlanden und Wüst auf die Plätze zwei und drei verwies. Beste Deutsche im Gesamtranking ist Ost auf Platz 16.

Sprinter Nico Ihle verfehlte zum Auftakt in Heerenveen wie Pechstein ein Top-Ergebnis. Der Chemnitzer kam im ersten von zwei 500-m-Rennen in 35,57 Sekunden nicht über den 17. Platz hinaus. "Es ist nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe", sagte Ihle, fügte allerdings mit Blick auf die WM in Inzell hinzu: "Aber zum Höhepunkt bin ich da. Der Rückstand zur Spitze ist nur gering."

Das Rennen gewann der Südkoreaner Lee Kang-Seok in 35,05 Sekunden vor seinem Landsmann Lee Kyou-Hyuk (35,08) und dem Niederländer Jacques de Koning (35,18). Lee Kang-Seok steht damit auch vor dem Weltcup-Gesamtsieg. Er geht mit 740 Punkten und damit 85 Punkten Vorsprung auf seinen Verfolger Joji Kato (655) in den letzten Weltcup-Sprint am Sonntag.

Über 5000 m belegte Patrick Beckert (Erfurt) in guten 6:31,26 Minuten einen respektablen neunten Platz. "Nicht schlecht bei diesem schwierigen Eis", meinte Beckert, dessen Teamkamerad Marco Weber (München) in 6:41,18 nur auf Platz 19 landete. Den erwarteten Sieg feierte Bob de Jong, der zuvor schon als Weltcupsieger über 5000/10.000 m festgestanden hatte. Der Star aus den Niederlanden war in hochklassigen 6:18,62 Minuten nicht zu schlagen.

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