Vonn: "Wie die Streif für Frauen"

SID
Lindsey Vonn kritisiert in Garmisch-Partenkirchen den Zustand der Kandahar
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Titelverteidigerin Lindsey Vonn hat vor dem Super-G der alpinen Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen am Dienstag heftige Kritik an den Organisatoren geübt. Im derzeitigen Zustand sei die Kandahar zu gefährlich, sagte die Amerikanerin am Montagnachmittag.

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"Ich denke, es ist zu gefährlich für Frauen. Es ist viel zu eisig. Ich bin schockiert", sagte sie über die Präparierung der WM-Strecke.

Am Vormittag hatte Vonn nach dem so genannten Hangbefahren für das erste Rennen bei der WM die "Kandahar" bereits als "Streif für Frauen" bezeichnet - in Anlehnung an die berüchtigte "Streif" in Kitzbühel.

Vonn ist in Abfahrt und Super-G Titelverteidigerin, wegen der Nachwirkungen eines schweren Sturzes in der vergangenen Woche hat sie ihren Start am Dienstag in Frage gestellt. Von der Amerikanerin ist bekannt, dass ihr eisige Pisten nicht so gut liegen.

"Gefährlich ist etwas anderes"

"Es ist sehr anspruchsvoll, aber das ist ein WM-Rennen", entgegnete der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier. Auch Atle Skaardal, Frauen-Renndirektor des Ski-Weltverbandes FIS, widersprach der Einschätzung von Vonn am Nachmittag mit Bestimmtheit.

"Es ist hart, aber gefährlich ist etwas anderes", sagte der Norweger. Sein Männer-Kollege Günter Hujara berichtete von einer ersten Inaugenscheinnahme der Männer-Strecke mit Testläufern und Trainern und sagte, er habe nur Positives gehört: "Ich glaube, die Burschen werden ganz schön zufrieden sein."

Feuchtigkeit friert über Nacht

Skaardal erklärte den Zustand der Piste als Folge eines natürlichen Vorgangs. Die Feuchtigkeit, die im Schnee bereits enthalten sei und durch die warmen Tagestemperaturen der vergangenen Tage zusätzlich gefördert wurde, gefriere über Nacht.

Die derzeit praktizierte Präparierung der "Kandahar" sei "notwendig, sonst würde es uns die Piste jetzt zerlegen bei Temperaturen von plus zehn Grad." Mit dem Wort "gefährlich", sagte der ehemalige Weltmeister und Weltklasse-Rennläufer, werde außerdem "zu leichtfertig" umgegangen.

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