Langlauf-Rumpfteam ohne Chance

SID
Kikkan Randall (r.) siegte beim Weltcup in Liberec
© Getty

In Abwesenheit der formschwachen Stars Tobias Angerer und Axel Teichmann haben die deutschen Langläufer beim Sprint-Weltcup in Liberec Schiffbruch erlitten.

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In Abwesenheit der formschwachen Stars Tobias Angerer und Axel Teichmann haben die deutschen Langläufer beim Sprint-Weltcup in Liberec Schiffbruch erlitten. Auf der WM-Strecke von 2009 belegte Josef Wenzl als bester Starter des deutschen Rumpfteams nach dem Aus im Halbfinale nur Platz zehn.

Immerhin reichte es für den 22-Jährigen zur halben Erfüllung der WM-Norm, während sich Ola Vigen Hattestad und Kikkan Randall die Siege sicherten.

Wenzl der letzte Mohikaner

"Vom Ski her war es nicht das Beste. Ich bin relativ zufrieden, aber es wäre auch mehr drin gewesen", sagte Wenzl. Er war seinen Kampf um das Finale defensiv angegangen und hatte sich lange am Ende des Feldes aufgehalten. Als auf dem letzten Teil der 1,6 km langen Strecke die Post abging, suchte der Bayer aus Zwiesel vergeblich die Lücke zum Überholen und wurde nur Fünfter.

Im Halbfinale hatte Wenzl allerdings schon als letzter Mohikaner des nur sechsköpfigen deutschen Teams gekämpft. Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) scheiterte in seinem Viertelfinale als Dritter denkbar knapp, Daniel Heun (Gersfeld) lief in seinem Rennen nur als Vierter über die Ziellinie. Oliver Wünsch (Großwaltersdorf) war sogar schon in der Qualifikation gescheitert.

Im Finale setzte sich Weltmeister Hattestadt an der Stelle seines bisher größten Triumphes vor dem Italiener Federico Pellegrino und Lokalmatador Dusan Kozisek durch.

In der Frauen-Konkurrenz vertraten lediglich Hanna Kolb (Buchenberg) und Denise Herrmann (Oberwiesenthal) die deutschen Farben. Während Herrmann bereits in der Qualifikation scheiterte, war für Kolb erst im Viertelfinale Endstation. So sahen beide den ersten Saisonsieg von der US-Amerikanerin Randall vor der Schwedin Hanna Falk und Celine Brun-Lie aus Norwegen nur als Zuschauer.

Behle mit reiner Sprinttruppe nach Liberec

Bundestrainer Behle war mit einer reinen Sprinttruppe nach Liberec gereist. Die Stars Axel Teichmann, Tobias Angerer und Evi Sachenbacher-Stehle sind nach ihrem krankheitsbedingten Aus bei der Tour de Ski noch nicht in Form für einen Weltcup.

"Leider haben noch längst nicht alle ihre Infekte auskuriert, so dass wir auch was das Training betrifft noch hinter unserem ursprünglichen Plan hinterherhinken", sagte Behle.

Bereits nach der Tour de Ski, als nur drei von ursprünglich 21 deutschen Startern das Ziel erreicht hatten, hatte Behle die Erwartungen im Hinblick auf die in sechs Wochen beginnende WM in Oslo gedämpft. Es werde schwer werden, die Defizite bis zum Saisonhöhepunkt noch aufzuholen. Derzeit ist eine Medaille wohl nur in den Staffel-Wettbewerben denkbar.

Deutsche Langläufer auch ohne Norm zur WM