Kombinierer bei Lamy-Chappuis-Gala chancenlos

SID
Jason Lamy Chappuis sprang in Seefeld einen neuen Schanzenrekord
© Getty

Nachdem der Franzose Jason Lamy Chappuis einen neuen Schanzenrekord in Seefeld markierte, siegte er auch beim Langlauf souverän. Die Deutschen verpassten das Podest beim Weltcup.

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Bei der Gala von Olympiasieger Jason Lamy Chappuis im österreichischen Seefeld waren die "flügellahmen" Nordischen Kombinierer des Deutschen Skiverbandes (DSV) chancenlos. Einen Tag nach dem enttäuschenden vierten Platz im Team-Wettbewerb belegte Vizeweltmeister Björn Kircheisen aus Johanngeorgenstadt als bester DSV-Starter im Einzel Platz neun direkt vor Christian Beetz aus Biberau.

"Ich hatte etwas Probleme auf der Schanze", sagte Kircheisen, der nur von Platz 35 aus mit großem Rückstand in den abschließenden 10-km-Langlauf musste.

Podestplatz nie in Reichweite

Der sechste deutsche Podestplatz des Winters war an diesem Tag nie in Reichweite, nicht zuletzt wegen der Schwäche auf der Schanze. "Über Neujahr haben wir offensichtlich das Springen verlernt", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch mit einer Portion Humor", im Laufen waren wir aber wieder gut."

Kircheisen machte zwar in der Loipe Zeit gut, lag im Ziel aber noch 1:26,0 Minuten hinter dem souveränen Jason Lamy Chappuis. Der Franzosen übernahm mit seinem dritten Saisonsieg nach Kuusamo und Lillehammer auch wieder die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung von Mario Stecher.

Der zweimalige Team-Olympiasieger hatte sich am Freitag im Training einen Kapseleinriss im rechten Knie zugezogen, liebäugelt aber mit einem Start in der abschließenden Einzel-Konkurrenz am Sonntag. "Vielleicht ist es möglich, dass ich noch an den Start gehen kann. Ich werde zwar nichts überstürzen, aber zur Zeit fühle ich mich wirklich schon wieder recht gut", sagte Stecher.

Schanzenrekord für Lamy Chappuis

Den Grundstein zum Erfolg hatte Lamy Chappuis mit seinem Schanzenrekord von 113 Metern gelegt. Im Ziel lag der Franzose dann noch komfortable 29,3 Sekunden vor dem 1:53 Minuten hinter ihm gestarteten Norweger Magnus Moan, der seinen Landsmann Mikko Kokslien um weitere 3,6 Sekunden auf Platz drei verwies.

Für die deutschen Kombinierer wird die Zeit vor den Weltmeisterschaften in Oslo (24. Februar bis 6. März) allmählich knapp. Nach Seefeld findet als Standortbestimmung nur noch der Weltcup am 22./23. Januar in Chaux-Neuve (Frankreich) statt.

"Wir müssen am Springen arbeiten, speziell am Absprung. Da fehlen uns Dynamik und Höhe. In den kommenden Wochen müssen wir hart arbeiten", sagte Hermann Weinbuch, der aber Wert auf die Feststellung legte.

"So schlecht sind wir nicht, auch wenn uns die absoluten Spitzenleute noch einen Tick voraus sind." Björn Kircheisen bestärkte seinen Chef: "Wir müssen jetzt nicht Trübsal blasen. Wir haben zwar viel Arbeit vor uns, aber es gibt keinen Grund zur Panik."

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