Kufen-Stars fiebern Heim-Premiere entgegen

SID
Bei den Olympischen Spielen in Vancouver sicherte sich Stephanie Beckert zwei Silbermedaillen
© Getty

Die deutschen Eisschnelllauf-Asse wollen ihren Aufwärtstrend ab heute beim Heim-Weltcup in Berlin fortsetzen. Jenny Wolf und Stephanie Beckert sind die deutschen Hoffnungen.

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Dem glanzvollen Weltcup-Auftakt in Heerenveen soll die Gala auf eigenem Eis folgen.

Die deutschen Kufen-Stars fiebern dem Weltcup ab heute in Berlin mit viel Selbstvertrauen entgegen.

Chef-Trainer Eicher: "Der Trend zeigt nach oben"

Sprint-Queen Jenny Wolf und Stephanie Beckert gehen als Sieghoffnungen ins Rennen und lassen die abgetretenen Golden Girls wie Anni Friesinger-Postma und Daniela Anschütz-Thoms immer mehr in Vergessenheit geraten.

"Wir wünschen uns eine Fortsetzung der guten Bilanz aus Heerenveen", sagte Präsident Gerd Heinze vom Deutschen Verband. Im niederländischen Eisschnelllauf-Mekka hatten Wolf und Beckert am vergangenen Wochenende der Konkurrenz die Kufen gezeigt. "Der Trend zeigt nach oben. Hoffentlich geht es so weiter", meinte Chef-Coach Markus Eicher.

Mit großer Spannung schaut man in Berlin auf das Duell zwischen Doppel-Olympiasiegerin Martina Sablikova und Beckert, das trotz aller Zweifel an der Fitness der Tschechin stattfinden wird. "Sie wird sicher über 1500 und 3000m an den Start gehen. Man kann aber jedoch erst dann wissen, wie viel Kraft sie diese Pause gekostet hat", sagte Sablikovas Trainer Petr Novak.

Beckert soll Deutschland-Express anziehen

Die spindeldürre Langstreckenspezialistin hatte ihren Start in Heerenveen wegen Magen-Darm-Beschwerden abgesagt

"Ich hoffe, sie kann starten", sagte Beckert nach ihrem Sieg in Heerenveen mit Blick auf Berlin. Die Erfurterin soll neben ihrem Start am Samstag über 3000m auch am Sonntag den Deutschland-Express im Team-Wettbewerb anziehen. "Sie hat Probleme mit dem Rücken. Wir gehen aber davon aus, dass sie in beiden Rennen dabei sein kann", sagte Eicher über seine Team-Olympiasiegerin.

Lokalmatadorin Wolf brachte Eicher nach ihren famosen Starts am vergangenen Wochenende ins Schwärmen. "Sie ist unglaublich gelassen drauf. Das ist schon beeindruckend."

Vor lauter Gelassenheit verzichtete die Sprinterin am Mittwoch auf den anberaumten Besuch der Pressekonferenz. Stattdessen lauschte die Germanistin in der Uni einer Vorlesung. "Ihre zwei Siege in Heerenveen machen sie in Berlin zur Favoritin", sagte Eicher.

Bay und Ost setzten Ausrufezeichen

Besonders erfreut zeigte man sich im deutschen Lager über die "gute Entwicklung der zweiten Reihe". Die Nachwuchsläuferinnen Jennifer Bay und Isabell Ost setzten in der starken A-Gruppe mit ihren Plätzen 13 und 17 zwei Ausrufezeichen.

"Sie machen uns richtig Freude", meint Eicher. Der Bundestrainer wollte seine beiden Zukunftshoffnungen allerdings nicht zu sehr in den Himmel loben. "Sie müssen in Berlin ihre Leistungen bestätigen."

Zumindest leichten Anlass zur Hoffnung auf bessere Tage bereiteten auch die deutschen Männer.

Im ersten Weltcup ohne den geschassten Trainer Bart Schouten, unter dem der angepeilte Durchbruch in die Weltspitze nicht gelang, überraschte das schwache Geschlecht in der DESG mit einigen starken Auftritten. So schaffte der Chemnitzer Nico Ihle mit Rang fünf über 500m die beste Weltcup-Platzierung seiner Karriere.

Sablikovas Start in Berlin fraglich