Pechstein: "Ich habe ein gutes Gefühl"

SID
Claudia Pechstein vor den Toren des Internationalen Sportgerichtshofes
© Getty

Nach der Anhörung bei der Berufungsverhandlung gegen ihre Dopingsperre vor dem CAS spricht Claudia Pechstein über ihr Gefühlsleben, die anstehende Wartezeit und ihre Erwartungen.

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Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein durchlebt eine schwere Zeit. Am Freitag ist die Anhörung wegen ihrer Dopingsperre vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne/Schweiz zu Ende gegangen. Im Interview mit dem "SID" spricht die 39-Jährige über ihr Gefühlsleben, die anstehende Wartezeit und ihre Erwartungen.

Frage: "Claudia Pechstein, die Berufungsverhandlung vor dem Internationalen Sport-Gerichtshof CAS wegen ihrer Zwei-Jahres-Sperre ist beendet. Mit was für einem Gefühl fliegen Sie von Lausanne zurück nach Berlin?"

Claudia Pechstein: Das war schon anstrengend und belastend, und ich bin froh, dass ich die Verhandlung jetzt hinter mir habe. Ich bin mit einem guten Gefühl hier hingefahren und fliege mit einem noch besseren Gefühl wieder nach Hause. Euphorisch werde ich aber nicht.

Frage: Nun steht Ihnen eine lange Wartezeit bis zum Urteil bevor. Ihre Anwälte gehen von einem Ergebnis in der übernächsten Woche aus...

Pechstein: Die Belastung in den beiden Tagen war schon sehr hoch, aber ich kenne dieses Gefühl jetzt schon seit der WM im Februar und habe gelernt, damit umzugehen. Natürlich wäre es schön, wenn es nun ein schnelle Entscheidung gibt und alles vorbei wäre, aber auf eine Woche mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht an.

Frage: Sie waren in der Verhandlung, in der es vorrangig um komplizierte medizinische Sachverhalte ging, vor allem auf Ihre Experten angewiesen. Wie haben Sie diese Situation erlebt?

Pechstein: Ich weiß, dass meine Leute ihre Aufgaben sehr gut erledigt haben. Ich bin sehr dankbar, dass ich solche Profis an meiner Seite habe. Ohne sie wäre ich aufgeschmissen. Diese Unterstützung ist die Grundvoraussetzung, um so einen Kampf zu führen.

Frage: Was steht nun auf Ihrem Plan?

Pechstein: Natürlich werde ich jetzt weitertrainieren und mich intensiv auf die Saison vorbereiten, so, wie ich es seit Wochen tue.

Frage: Haben Sie auch den Worst Case im Hinterkopf?

Pechstein: Mit einer möglichen Bestätigung der Sperre durch den CAS befasse ich mich nicht. 'Hätte, wenn und aber' hat es bei mir noch nie gegeben. Ich habe ein gutes Gefühl und weiß, dass ich unschuldig bin, deshalb ist für mich eigentlich klar: Es kann nur einen Freispruch geben.

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