Wolf nur Zweite in Salt Lake City

SID
Jenny Wolf muss sich mit Rang zwei begnügen
© Getty

Zum zweiten Mal in dieser Saison musste sich Eisschnellläuferin Jenny Wolf der Chinesin Wang Beixing geschlagen geben. Dadurch verfehlte die Berlinerin ihren 40. Weltcup-Sieg.

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Weltrekord verfehlt, WM-Generalprobe verpatzt: Eissprinterin Jenny Wolf musste beim Weltcup-Finale in Salt Lake City einen empfindlichen Dämpfer hinnehmen.

Nach einem Stolper-Lauf über 500m kassierte die Berlinerin gegen ihre chinesische Erzrivalin Wang Beixing ihre zweite Saisonniederlage, behielt aber immerhin ihren Weltrekord (37,02 Sekunden).

Sprint-Weltmeisterin Wang legte auf der schnellsten Eisbahn der Welt 37,25 Sekunden vor, Wolf konnte im letzten Paar nur noch 37,40 Sekunden nachlegen.

Stolperer verhindert Weltrekord

Hauptgrund für die Niederlage waren Stolperer nach etwa 60 Metern und am ersten Kurveneingang. "Sie wollte unbedingt den Weltrekord, vielleicht war das das Problem. Sie hat wohl zuviel gewollt und war nicht locker genug", sagte Teamchef Helge Jasch.

Ein spektakulärer Sturz ihrer niederländischen Laufgegnerin Anette Gerritsen in der Zielkurve behinderte Wolf nicht mehr.

Gesamt-Weltcup als Trost

Bei der Einzelstrecken-WM in der kommenden Woche auf der neuen Olympiabahn im kanadischen Richmond bei Vancouver (12. bis 15. März) geht die Berlinerin über ihre Spezialdistanz als Titelverteidigerin an den Start.

Bis dahin muss sich die 30-Jährige nun mit dem Gesamt-Weltcup auf dieser Strecke trösten, den sie schon vor dem letzten Lauf der Saison zum vierten Mal in Folge gewonnen hatte.

Von 13 Saisonrennen entschied sie 10 für sich, doch auch die zweite Niederlage gegen Wang wiegt schwer.

Auf dem Weg zur Prämienkönigin

In der Nacht zum Sonntag (MEZ) hat Wolf noch die Chance, auf der 100-m-Distanz einen Weltrekord aufzustellen. Auch auf der eher unwichtigen kurzen Sprintstrecke, die bei der WM nicht gelaufen wird, hält sie in 10,23 Sekunden die Bestzeit.

Im Falle eines Sieges der haushohen Favoritin hätte Wolf allein im Weltcup in dieser Saison 30.250 Dollar (24.000 Euro) an Preisgeldern eingenommen und wäre damit einsame Prämien-Königin.

Ihre Trainer hatten den großen Wurf beinahe erwartet und damit auch den Druck auf Wolf verstärkt. "Für eine 36er-Zeit muss einfach alles passen, aber wenn Jenny einen perfekten Lauf hinlegt, ist der Weltrekord fällig", sagte Bundestrainer Markus Eicher.

Wolfs Heimcoach Thomas Schubert gab sich wie immer cool: "Sie ist gut drauf, alles ist in Ordnung, ein Weltrekord ist möglich."

Mehr Infos zum Eisschnelllauf gibt es hier