Das 12,5-km-Jagdrennen der Biathlon-WM in Südkorea endete mit dreistündiger Verspätung und dem Sieg von Ole Einar Björndalen.
Zuvor hatte eine Jury dem Norweger den Erfolg zunächst aberkannt und Björndalen mit einer Strafminute wegen unerlaubten Verlassens der Strecke belegt. Der Russe Maxim Tschudow wurde am grünen Tisch zum Sieger erklärt.
Jury kippt Urteil nach Protestbrief
Eine Appelations-Jury hob das Urteil wieder auf, nachdem zahlreiche Athleten und auch der deutsche Trainer Frank Ullrich einen Protestbrief unterschrieben hatten.
"Die Athleten haben sich durch das Verlassen der Strecke keinen Zeivorteil verschafft", sagte der Vizepräsident des Weltverbandes IBU, Gottlieb Taschler. Er stand dem zunächst fünf-, später aber wegen Befangenheit nur noch dreiköpfigen Appelations-Gremium vor.
Der Italiener stützte sich auf TV-Bilder des "ZDF". Diese belegten einerseits, dass der Streckenverlauf am entsprechenden Abschnitt nicht zweifelsfrei zu erkennen war, und zudem wurde auf Basis der Bilder gemessen, dass kein Zeitvorsprung erlangt wurde.
Streckenführung nicht eindeutig
"Die WM-Strecken müssen so abgesperrt sein, dass sich kein Sportler verlaufen kann. Wer auch immer dafür verantwortlich ist: Es darf nicht sein, dass Athleten deshalb ein Missgeschick erleiden", sagte Taschler.
Zuvor hatte die Wettkampfjury nach dem Protest der russischen Mannschaft argumentiert, dass Björndalen und elf andere Biathleten regelwidrig die Strecke verlassen hätten.
"Wir haben mit einer Minute die geringste mögliche Strafe verhängt, weil der Streckenverlauf nicht ganz eindeutig war. Aber alle Sportler waren vor dem Rennen korrekt eingewiesen", sagte der verantwortliche Technische Delegierte Norbert Baier.
Das sahen zahlreiche Athleten, Betreuer und auch der deutsche Trainer Frank Ullrich anders und verfassten eine Protestnote. "Die Minuten-Strafe war nicht korrekt. Jetzt haben wir ein gutes Urteil im Sinne des Sports", sagte Ullrich.
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