Göring überraschend auf Platz vier

SID
Franz Göring überraschte mit Rang vier
© Getty

Franz Göring hat beim Sprint-Weltcup im russischen Rybinsk den Sieg nur um 0,8 Sekunden verpasst. Der Italiener Renato Pasini gewann das Rennen vor zwei Russen.

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Distanzspezialist Franz Göring hat mit seinem sensationellen vierten Platz im russischen "Kühlhaus" von Rybinsk die Ehre der deutschen Langlauf-Sprinter gerettet.

Am Tag nach dem ersten Saisonsieg von Tobias Angerer stürmte Göring nur 0,8 Sekunden hinter Sieger Renato Pasini ins Ziel und hat damit das Ticket für die in gut zwei Wochen beginnende Nordische Ski-WM in Liberec gelöst.

Göring zufrieden bei Minus 17 Grad

"Ich bin froh und überrascht, dass ich es bis ins Finale geschafft habe. Mit Platz vier hätte ich vorher im Sprint nie gerechnet", erklärte der bei Minus 17 Grad tief in eine Mütze mit Ohrenklappen eingemummelte Göring.

Der in den letzten Monaten von Verletzungen und Erkrankungen gebeutelte 24-Jährige schaffte das beste Weltcup-Resultat seit über einem Jahr und kassierte als zusätzliche Belohnung 3500 Schweizer Franken Preisgeld.

Göring: "Das war eine perfekte Leistung"

Am 5. Januar 2008 war Göring bei der Tour de Ski als Dritter zuletzt besser gewesen, damals über 20 km. Diesmal ging es nur über 1,3km, doch der am Vortag nicht berücksichtigte Deutsche stürmte mit Frust im Bauch nach vorn.

"Franz hat sich sich überraschend gut in Szene gesetzt. Das war eine perfekte Leistung", lobte Bundestrainer Jochen Behle nach der Gala-Vorstellung vor 15.000 russischen Langlauf-Fans: "Nach diesem Ergebnis werde ich ihn auf jeden Fall mit zur WM nehmen."

Wenzl scheitert im Viertelfinale

Göring rettete das deutsche Langlauf-Team vor einem Debakel an der Wolga. Der beim Olympia-Test in Vancouver noch drittplatzierte Josef Wenzl schied im Viertelfinale aus und landete nur auf Platz 29.

"Er hat sich taktisch nicht clever verhalten - und die Leistung der Frauen war indiskutabel", schimpfte Behle.

Claudia Nystad (Oberwiesenthal/32.), Nicole Fessel (Oberstdorf/33.) und Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl/35.) waren beim Sieg der Finnin Pirjo Muranen schon in der Qualifikation ausgeschieden.

Sibirische Temperaturen keine Entschuldigung

"Ich habe mich regelrecht eingefroren gefühlt. Da ging überhaupt nichts vorwärts", erklärte Sachenbacher-Stehle.

Behle ließ die sibirische Kälte im zwei Autostunden von Moskau entfernten Rybinsk freilich nicht als Entschuldigung gelten - nur die am Vortag als Dritte zum ersten Podestplatz gestürmte Stefanie Böhler durfte wegen einer aufziehenden Erkältung im Hotel bleiben.

Die dominanten norwegischen Sprinter verzichteten komplett auf einen Start, unter anderem trat Seriensieger Ola Vigen Hattestad wegen Gesundheitsbedenken nicht an.

Am Sonntag finden in Rybinsk noch die Jagdrennen mit allen deutschen Topläufern um Freitag-Sieger Angerer und dem Sensationsvierten Göring statt.

Der Weltcup-Stand der Herren im Überblick