Schmitt gibt Sieg aus der Hand

SID
In Innsbruck reichte es für Martin Schmitt endlich zum ersehnten Podestplatz
© Getty

Trotz Führung nach dem ersten Durchgang hat Martin Schmitt den Sieg auf der 3. Etappe der Vierschanzentournee verpasst. Der 30-Jährige wurde Dritter, Sieger wurde Wolfgang Loitzl.

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Martin Schmitt ballte nach seinem dritten Platz erleichtert die Faust, Sieger Wolfgang Loitzl küsste im Hexenkessel Bergisel den Schnee: Der viermalige Weltmeister flog in Innsbruck vor 25.000 Fans erstmals seit über acht Jahren auf das Podest der Vierschanzentournee.

Loitzl baute beim österreichischen Doppelsieg vor Gregor Schlierenzauer seine Gesamtführung vor dem diesmal achtplatzierten Schweizer Simon Ammann auf 15,8 Punkte aus.

"Der Bann ist gebrochen"

"Der Bann ist gebrochen. Ich bin immer am Ball geblieben und belohnt worden", sagte Schmitt und blickte voller Selbstbewusstsein auf das Abschlussspringen in Bischofshofen: "Ich habe die letzte Gewissheit bekommen, dass ich jeden schlagen kann. Wenn man nach so langer Zeit wieder auf dem Treppchen steht, ist es umso schöner."

Letztlich fehlten dem Routinier nur 4,3 Punkte zum ersten Tournee-Sieg. Letztmals hatte Schmitt am 29. Dezember 2000 als Triumphator ganz oben auf dem Podest gestanden.

Als letzter Deutscher hatte Sven Hannawald am 4. Januar 2002 bei seinem Grand-Slam-Sieg in Innsbruck auf dem Treppchen gestanden.

Schmitt in Gesamtwertung jetzt Vierter

Werner Schuster strahlte nach seinem ersten Einzel-Podest als Bundestrainer bis über beide Ohren. "Martin hat da was ganz Tolles geleistet. Das soll er jetzt genießen", sagte der Österreicher. Und der diesmal siebtplatzierte Michael Neumayer jubelte: "Das ist sensationelle Klasse von Martin. Das gibt dem ganzen Team Auftrieb."

In der Gesamtwertung verbesserte sich Schmitt mit 776,7 Punkten auf Rang vier und liegt 21,3 Zähler hinter dem drittplatzierten Schlierenzauer.

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Loitzl kommt nach seinem zweiten Sieg in Serie auf 822,5 Punkte und sorgte unter dem euphorischen Jubel der Fans für eine kleine Vorentscheidung im Duell um den Tournee-Sieg mit Weltmeister Ammann (806,7 Punkte).

Durchwachsene deutsche Teamleistung

Die Austria-Adler wurden nach dem Doppel-Triumph per Hubschrauber zum Finalort Bischofshofen geflogen, um auf der Jagd nach dem ersten Tourneesieg seit Andreas Widhölzl vor neun Jahren keine unnötige Energie zu verschwenden.

Martin Schmitt fiel hingegen seinem Teamkollegen Neumayer überglücklich in die Arme und stieg mit einem breitem Grinsen in das Auto nach Bischofshofen.

Hinter Schmitt und Neumayer fiel das deutsche Team in den Leistungen etwas ab. Der Qualifikations-Sechste Michael Uhrmann (Rastbüchl) zeigte nur im zweiten Durchgang eine gute Leistung und flog auf Rang 16.

"Ich bin froh, dass ich ein paar Plätze gutmachen konnte. Martins Podestplatz ist einfach Klasse. Die Tournee ist jetzt schon besser, als der gesamte letzte Winter", sagte Uhrmann.

Ammann im Gesamtweltcup weiter souverän

Der wiedererstarkte Stephan Hocke (Schmiedefeld) musste als 17. einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Felix Schoft (Partenkirchen) erreichte erstmals einen zweiten Tournee-Durchgang und belegte Rang 23. Tobias Bogner (Berchtesgaden) und Pascal Bodmer (Meßstetten) hatten das Finale der besten 30 verpasst.

Im Gesamtweltcup führt Ammann mit 801 Zählern weiter souverän, Schmitt ist als Fünfter auch für das Tournee-Finale am 6. Januar vorqualifiziert.

Nach dem Dreikönigsspringen in Bischofshofen bekommt der Gesamtsieger einen 30.000 Euro teuren Geländewagen - Martin Schmitt wird dagegen auch diesmal nicht den langersehnten ersten Tournee-Triumph feiern können.

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