Anschütz-Thoms dominiert 1500 Meter

SID
Daniela Anschütz-Thoms
© Getty

Team-Olympiasiegerin Daniela Anschütz-Thoms hat in Abwesenheit von Weltmeisterin Anni Friesinger für die einzige Leistung von internationalem Niveau bei den deutschen Eisschnelllauf-Meisterschaften in Berlin gesorgt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Über 1500 Meter gewann die 33 Jahre alte Erfurterin, die im Vorjahr beim Titelkampf auf ihrer Hausbahn drei Strecken gewonnen hatte, in 1:58,84 Minuten und erfüllte sich damit nach gerade überstandener Erkältung ihr gestecktes Ziel.

"Es war mein erstes Rennen in dieser Saison über die Mittelstrecke. Die letzte Runde fiel mir ganz schön schwer", sagte die Thüringerin, die klar vor den beiden Berlinerinnen Monique Angermüller (2:01,72) und Lucille Opitz (2:03,10) siegte.

Angermüller nicht zufrieden

Da die Weltklasse erst bei Zeiten unter zwei Minuten beginnt, war Monique Angermüller nicht zufrieden. "Ich bin insgesamt echt nicht gut gelaufen", sagte sie, nachdem sie tags zuvor als Dritte über 500 m in 38,92 Sekunden nur knapp an ihrer persönlichen Bestleistung vorbeigeschrammt war.

Die für das Weltcup-Rennen in einer Woche vornominierte 3000-m-Meisterin Claudia Pechstein (Berlin) verzichtete auf den Start auf der Mittelstrecke. Sie gilt neben Anschütz-Thoms auch für die erste Team-Verfolgung der Weltcup-Saison an gleicher Stelle gesetzt.

Bahnrekord von Friesinger bleibt bestehen

Da Anni Friesinger, deren Bahnrekord von 1:55,54 Minuten völlig unangetastet blieb, wegen der Nachwirkungen ihrer Knie-Operation erst am 21. Dezember in die Saison einsteigen wird, hat Bundestrainer Markus Eicher nun ein Problem bei der Besetzung der dritten Team- Position.

Lucille Opitz konnte nicht überzeugen und bei Monique Angermüller besteht die Gefahr, dass sie die sechs Runden im Team- Wettbewerb nicht auf höchstem Niveau durchsteht.

Herren enttäuschen auf der Mittelstrecke

Enttäuschend waren die Zeiten der Herren auf der Mittelstrecke. Tobias Schneider verfehlte bei seinem ersten Titelgewinn über 1500 m in 1:50,14 die angepeilte Grenze von 1:50 Minuten.

"Mit der Siegerzeit kann man vielleicht gerade noch leben. Aber alles, was dahinter kommt, war gar nichts", kritisierte Verbandspräsident Gerd Heinze, der nun am kommenden Wochenende eine Steigerung erwartet.

"Der Abfall von der ersten zur zweiten Runde war zu groß. Da habe ich das 5000-m-Rennen vom Vortag noch in den Beinen gespürt", sagte der Sieger. Robert Lehmann aus Erfurt belegte in 1:50,85 Platz zwei vor seinem Vereinskollegen Jörg Dallmann (1:51,59).

100-Meter-Sprint weiter umstritten

Im umstrittenen 100-m-Sprint, der nach wie vor nicht zum Olympia- und WM-Programm gehört und der in Berlin unter einer überaus mäßigen Beteiligung litt, setzte sich Denise Roth (Mylau/10,75) durch. Weltcupsiegerin und Weltrekordlerin Jenny Wolf (Berlin) hatte auf den Supersprint verzichtet.

Bei den Herren gewann Matthias Schwierz (Berlin/10,04).

Weitere Infos aus der Welt des Wintersports