Friesinger geht wieder aufs Eis

SID

Neun Wochen nach ihrer schweren Knie-Operation geht Anni Friesinger wieder auf das Eis. In Berlin wird die Doppel- Weltmeisterin am 08. September im Kreise ihrer Trainingsgruppe die ersten Schritte auf dem glatten Geläuf wagen.

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"Die ersten zehn Minuten auf dem Eis werden bestimmt spannend", meinte die Inzellerin erwartungsfroh. Glücklich ist die zweimalige Olympiasiegerin über den bisherigen Heilungsverlauf.

"Ich fühle mich super fit. Ich war in den vergangenen Wochen viel auf dem Rad und habe eine Bomben-Kondition", sagte sie.

Absage für Sprint-Weltcups

Die Bayerin hofft, Mitte Dezember ihren ersten offiziellen Wettkampf bestreiten zu können. "Das wird sicher ein Rennen in Deutschland sein. Die Sprint-Weltcups in Asien tue ich mir auf keinen Fall an", meinte Anni Friesinger, die somit schweren Herzens auf die ersten fünf Weltcups im ersten Wettkampfblock verzichten muss.

"Ich kann es ja nicht ändern", bedauert die derzeit erfolgreichste Eisflitzerin Deutschlands und weiß, dass sie angesichts dieser Vorbereitung für die Sprint-WM am 17./18. Januar 2009 in Moskau diesmal nicht allzu große Hoffnungen hegen darf.

Hauptaugenmerk auf 1000 und 1500 Metern

"Wir sind in der vorolympischen Saison. Daher liegt mein Hauptaugenmerk sowieso auf den 1000 und den 1500 Meter. Auf beiden Distanzen habe ich bei der Einzelstrecken-WM in Richmond meine Titel zu verteidigen", beschreibt sie ihre Saison-Ziele.

"Natürlich habe ich vier Wochen Eistraining gegenüber den anderen verloren. Aber ich schaue nur auf mich. Es ist ein totaler Neuaufbau. Und der Knorpel im Knie ist noch sehr weich, ich darf es auch nicht übertreiben", meinte Friesinger, die bereits fünf Wochen nach der OP in München die Krücken zur Seite legen konnte.

"Ich versuche sie zu bremsen"

Ihr Coach Gianni Romme war im Trainingslager Bad Endorf vor zwei Wochen glücklich über Friesingers Fitness-Zustand. "Ich bin begeistert, wie gut es schon geht. Aber ich versuche sie zu bremsen, denn zuerst muss die Kraft wieder in den Beinen sein", meinte der Niederländer.

Die schwere Verletzung unter der Kniescheibe hatte sich Friesinger Ende Juni beim Radtraining in Kühtai/Österreich zugezogen und war wenige Tage später operiert worden. "Das Knie war von einer Operation 2002 vorbelastet und im letzten Winter stark strapaziert worden.

Das Malheur hätte mir auch bei Kaffeetrinken passieren können", meinte Anni Friesinger rückblickend. Nach 14 Tagen totaler Ruhe hatte sich eine dreiwöchige Reha am Chiemsee angeschlossen, ehe wieder ein intensiveres Rad- und Krafttraining möglich wurde.