Ackermann betreibt Schadensbegrenzung

SID
Wintersport, Nordische, Ackermann
© DPA

Zakopane - Stark verschnupft, aber durchgekämpft und Schadensbegrenzung betrieben: Ronny Ackermann hat beim Weltcup-Sprint in Zakopane mit dem elften Platz zwar sein schlechtestes Saison-Resultat eingefahren, aber die Weltcup-Führung verteidigt.

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Bei noch vier ausstehenden Rennen in Lahti und auf dem Holmenkollen hat der viermalige Weltmeister von Rhöner WSV Dermbach nun 1040 Punkte auf seinem Konto und 199 Zähler Vorsprung vor Bill Demong (USA), der in Polen Tagesdritter wurde.

Als erstmaliger Saisonsieger konnte sich der Österreicher Bernhard Gruber nach einem Sprung und dem 7,5 Kilometer langen Lauf vor dem Überraschungszweiten Tommy Schmid aus der Schweiz feiern lassen.

Kraftraubender Schneesumpf 

Noch vor Ackermann erreichten der 24 Jahre alte Christian Beetz (Biberau) als Sechster und der 19-jährige Junioren-Weltmeister Eric Frenzel (Oberwiesenthal) auf Position sieben das Ziel. Für den Thüringer Beetz war es das beste Weltcup-Ergebnis seiner Laufbahn. "Die beiden sind hervorragend gesprungen und brav gelaufen", lobte Bundestrainer Hermann Weinbuch.

Doch nach ihren prima Ausgangspositionen auf der Schanze - Frenzel war Dritter, Beetz Fünfter - sei sogar noch mehr drin gewesen. "Allerdings war der tiefe Schneesumpf bei plus 15 Grad sehr kraftraubend", schränkte er seine kleine Kritik ein.

Der mit starkem Schnupfen und geschwollenen Lymphknoten als Zehnter nach dem Springen ins Rennen gegangene Ronny Ackermann lief taktisch clever. "Es ging besser als befürchtet", sagte der viermalige Weltmeister. "Er konnte wie erhofft Schadensbegrenzung betreiben, hat nur ein paar Punkte seines Vorsprungs im Weltcup eingebüßt", meinte Weinbuch.

Langlaufstrecke ist weggeschmolzen 

Allerdings macht er sich vor dem Saison-Finale Sorgen um seinen Vorzeige-Athleten. "Hoffentlich hat ihn der Wettkampf bei Nieselregen am Vormittag und Sonnenschein beim Laufen nicht weiter gesundheitlich reingeritten", formulierte Weinbuch seine Bedenken. "Schön wäre es, wenn er bis zum Abflug den Schnupfen etwas auskurieren könnte", ergänzte der Bundestrainer.

Das Massenstartrennen musste abgesagt zuvor werden, weil die vorwiegend mit Naturschnee belegte Langlaufstrecke weggeschmolzen war.

Während rund um die Loipe zahlreiche alpine Hänge künstlich beschneit wurden, hatten es die Organisatoren versäumt, die Laufstrecke mit ausreichend Kunstschnee zu belegen. Kein Ruhmesblatt für Zakopane als Bewerber für die nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2013.