Kiriasis strebt in der Heimat WM-Hattrick an

SID
Wintersport, Bob, Kiriasis
© DPA

Altenberg - Als erste Pilotin in der erst achtjährigen Weltmeisterschafts-Geschichte strebt Sandra Kiriasis den Titel-Hattrick an.

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Nach ihrem sechsten Weltcup-Gesamtsieg in Serie möchte die Winterbergerin auch ihre WM-Bilanz weiter aufpolieren. Immerhin schnappte ihr Susi Erdmann erst bei der WM 2003 in ihrer Wahlheimat Winterberg den Sieg weg, dann hatte sie 2004 in Königssee in Führung liegend 1/100 Sekunde Rückstand auf ihre Dauerrivalin, die vor Saisonbeginn ihren Rücktritt erklärt hatte.

Auch in Altenberg - unweit ihres Geburtsorts Geising - droht die größte Konkurrenz aus dem eigenen Lager. Lokalmatadorin Cathleen Martini aus Oberbärenburg kennt die anspruchsvolle Piste im Kohlgrund bestens.

Ein Glücksfall für den Sport 

Mit dem Sieg in Königssee vor zwei Wochen und Platz zwei beim Weltcup-Finale in Winterberg hat Martini neues Selbstvertrauen getankt, nachdem sie bei den nationalen Titelkämpfen im Januar nach zwei Läufen eineinhalb Sekunden Rückstand auf Meisterin Kiriasis hatte. Allerdings hatte Martini nicht Stammanschieberin Janine Tischer an Bord.

Doch auch Sportsoldatin Kiriasis, die auf der Bahn in Altenberg als Rodlerin begann, setzt bei den vier WM-Läufen vom 15. bis 17. Februar auf die Dienste ihrer Stammkraft und holte Diskuswerferin und Sportpolizistin Romy Logsch in den Schlitten.

Mit ihr gewann sie im Vorjahr auf Anhieb den EM- und WM-Titel, nachdem Olympiasiegerin Anja Schneiderheinze-Stöckel von der Bremse an die Lenkseile gewechselt ist. "Romy ist für unseren Sport ein Glücksfall. So eine Anschieberin findet man vielleicht einmal in zehn Jahren", sagte Raimund Bethge.

Kaum zu bezwingen 

Der Cheftrainer fährt seit seinem schweren Zusammenstoß mit einem Bob in der Olympia-Piste von Cesana im November 2005 quasi immer mit im Zweierbob von Kiriasis. Nach Bethges schlimmen Unfall klebte Kiriasis ein Bild des Trainers in ihren Bob namens "Nimbus 2006", der nach Harry Potters Zauberbesen benannt ist.

Bei der WM 2007 in St. Moritz feierte Kiriasis mit Bremserin Logsch den sichersten Erfolg in der Geschichte der Titelkämpfe. Der Vorsprung auf die zweitplatzierte Martini betrug am Ende 2,05 Sekunden.

"Sie ist wohl kaum zu bezwingen und fährt derzeit in einer anderen Liga", sagte TV-Experte Rene Spies, der sie aus Winterberg bestens kennt. Selbst nach den Titelkämpfen im Januar, als sie mit 56,84 Sekunden Bahnrekord mit Berit Wiacker fuhr, betonte Kiriasis im Ziel: "Das ist eine gute Einstimmung auf die WM. Doch bei den Titelkämpfen wollen und können wir noch etwas verbessern."