Deutsche Skijäger wollen sieben WM-Medaillen

SID
Neuner, Magdalena
© Getty

Östersund - Die deutschen Skijäger haben hohe WM-Ziele. Vor den 50. Biathlon-Weltmeisterschaften, die am 8. Februar im mittelschwedischen Östersund eröffnet werden, präsentieren sie sich optimistisch und selbstbewusst.

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"Wir wollen auch bei der WM in jedem Rennen um Podestplätze kämpfen", sagt Frauen-Bundestrainer Uwe Müssiggang und gab die Marschroute für seine sieben Damen, die alle auch WM-Einsätze erhalten sollen, vor.

"Dazu in der Lage ist die Mannschaft. Ob's aber auch klappt, steht auf einem ganz anderen Blatt, hängt von der Tagesform, den Leistungen der anderen und auch einem Quäntchen Glück ab", meint Herrn-Chef Ullrich. Sein heißester Medaillen-Kandidat ist der dreimalige Olympia-Sieger und Massenstart-Titelverteidiger Michael Greis.

Elf Medaillen gilt es zu verteidigen 

Mit jeweils elf Medaillen haben die deutschen Skijäger bei den letzten beiden Weltmeisterschaften die Messlatte sehr hoch gelegt. "Das kann aber nicht der Maßstab für Östersund sein. Die internationale Konkurrenz ist stärker als in den Jahren zuvor, wir haben mit Sven Fischer und Ricco Groß zwei Erfolgsgaranten verloren. Sechs bis sieben Medaillen in den zehn olympischen Disziplinen - darunter Podestplatzierungen beider Staffeln - wären ein hervorragendes WM-Ergebnis", formuliert Thomas Pfüller, der Sportdirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV), seine Erwartungen an die WM-Mannschaft.

Richtungweisend wird bereits das Auftakt-Wochenende mit den Sprints und Verfolgungsrennen sein. Im Vorjahr ging dabei in Antholz der Stern von Magdalena Neuner auf, während die Männer ohne Edelmetall blieben. An ihrem 21. Geburtstag will Neuner am 9. Februar versuchen, den Sprint-Titel zu verteidigen. "Der Schlüsselwettkampf ist der Sprintwettbewerb. Wenn einem dieser gelingt und man ihn sogar gewinnen kann, dann hat man eine gute Grundlage für den Verfolger", sagt sie.

Fünf Damen im Sprint startberechtigt 

Mit ihren beiden WM-Siegen in Südtirol sorgte Magdalena Neuner dafür, dass fünf deutsche Damen antreten dürfen. Neben Neuner starten auch die Staffel-Weltmeisterinnen Andrea Henkel (Oberhof), Martina Glagow (Mittenwald) und Kati Wilhelm (Oberhof). Für den fünften Startplatz nominierte Müssiggang die Oberhoferin Sabrina Buchholz sowie die beiden für den SC Gosheim startenden Simone Denkinger und Kathrin Hitzer.

"Wenn wir am Sonntag schon Medaillen im Säckel hätten, wäre ich glücklich", meint Müssiggang - und verweist darauf, dass auch er 2007 ohne den Überraschungscoup von "Gold-Lena" zwar mit fünf Top-Ten-Ergebnissen, aber zunächst medaillenlos dagestanden hätte. Nach der Neuner-Show siegten die deutschen Damen noch in der Staffel und krönten das WM-Ergebnis durch Andrea Henkel, Martina Glagow sowie Kati Wilhelm mit einem bisher einmaligen Dreifach-Erfolg im Massenstart.

Schweden hoffen auf Ferry und Olofsson 

Vielleicht gerade deswegen sind die Begehrlichkeiten der internationalen Konkurrenz nicht geringer geworden. "Wir wollen es allen zeigen, speziell den Deutschen nach ihrer Siegesserie in der Staffel", kündigte Jekaterina Jurjewa an, die für den bisher einzigen Saisonsieg der Russinnen gesorgt hat. Aber auch die dreimalige Saisongewinnerin Sandrine Bailly (Frankreich), die norwegische Doppelsiegerin Tora Berger sowie Olympiasiegerin und Lokalmatadorin Anna Carin Olofsson hegen Gold-Ambitionen.

Bei den Männern gilt einmal mehr der norwegische Weltcup-Spitzenreiter und bereits neunmalige Weltmeister Ole Einar Björndalen als der große Favorit. Im Vorjahr gewann er Sprint und Verfolgung und beim WM-Test in Östersund alle drei Rennen. Tausende Zuschauer aus dem nahen Norwegen wollen die WM zu einem Heimspiel für ihn machen. Aber auch die starken Russen sowie der Schwede Björn Ferry nach seinem ersten Weltcupsieg vor drei Wochen in Antholz werden von lautstarken Fangruppen unterstützt werden.

Die WM-Stadt, in der 1970 bei der Östersunder WM-Premiere die DDR- Staffel mit Bronze für die erste deutsche WM-Medaille gesorgt hatte, präsentiert sich im weißen Kleid. Seit Tagen gibt es stabiles Winterwetter, geringe Minusgrade und fast einen halben Meter Schnee. Die Wetterprognosen versprechen eine Fortsetzung der idealen Bedingungen.