Schild gewinnt Slalom - Riesch auf Platz acht

SID
Maria Riesch
© DPA

Ofterschwang - Marlies Schild hat den Weltcup-Slalom im bayerischen Ofterschwang gewonnen. Die Skirennfahrerin aus Österreich siegte bei ihrem 19. Weltcup-Erfolg vor Therese Borsson und ihrer Teamkollegin Nicole Hosp.

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Die Bühne war bereitet, der Knalleffekt blieb aus: Mit soliden Ergebnissen im abschließenden Slalom haben die deutschen Ski-Damen dem Publikum bei den ersten Weltcup-Heimrennen der Saison gute Unterhaltung geboten.

Jubelstürme konnten die Darbietungen von Maria Riesch und ihren Kolleginnen aber nicht auslösen.

"Nicht mehr als okay" 

"Das war okay, aber auch nicht mehr als okay", sagte Bundestrainer Mathias Berthold nachdem sein Technik-Team beim Sieg der Österreicherin Marlies Schild die Zugehörigkeit zur erweiterten Weltspitze bestätigt hatte, aber ohne die erhoffte Trotzreaktion nach dem verpatzten Riesenslalom zu zeigen.

Slalom-Platz acht von Maria Riesch und drei weitere Top-20-Ränge waren dem Damen-Chef des Deutschen Skiverbands (DSV) letztlich zu wenig: "Wir müssen den nächsten Schritt machen."

"Das war mittelmäßig", meinte auch die Partenkirchenerin Maria Riesch. "Aber ich bin froh, dass ich wenigstens ein einigermaßen gutes Resultat hatte." Damit, dass sie in den beiden Rennen am Ofterschwanger Horn reichlich Boden im Kampf um den Gesamtweltcup verloren hatte, wollte sich die 23-Jährige gar nicht erst eingehend beschäftigen.

Im Weltcup auf Rang vier 

"Der Gesamtweltcup läuft nebenbei mit, schauen wir mal wie es am Ende ausschaut", sagte die im Gesamt-Klassement mit nun 745 Punkten um einen Rang auf Platz vier zurückgefallene Riesch.

Einsam an der Spitze thront hier nach ihren Saison-Podiums fünf (Riesenslalom-2.) und sechs (Slalom-3.) Nicole Hosp (Österreich/899) vor Lindsey Vonn (773) und der neuen Dritten Schild (751).

DSV-Alpin-Direktor Wolfgang Maier bedauerte, dass seine Athletinnen "ausgerechnet beim Heimrennen" vor insgesamt 15.000 Zuschauern mit Spitzenzeiten gegeizt hatten.

"Wir wollten schon ein bisschen stärker auftreten", sagte Maier, der sich mit Platz neun von Monika Bergmann (Lam) aber immerhin über die persönliche Saisonbestleistung einer Athletin freuen konnte.

"Ein enttäuschendes Ergebnis 

Kathrin Hölzl (Bischofswiesen) als 15., Fanny Chmelar (Partenkirchen) auf Platz 18 und Carolin Fernsebner (Ramsau) als 21. holten ebenfalls Slalom-Weltcup-Punkte.

Bereits beim Riesenslalom hatten es Riesch und Co. bei fast frühlingshaften Temperaturen nicht vermocht, die Stimmung mit Topresultaten zusätzlich anzuheizen.

Hölzl erreichte als beste DSV- Athletin Platz neun, Riesch ließ bei einem vermeidbaren Sturz zu Beginn des Zielhangs wertvolle Punkte im Kampf um die Große Kristallkugel liegen.

"Das ist schon ein enttäuschendes Ergebnis. Ich hätte nicht gedacht, dass man sich nach dem guten ersten Lauf noch so die Butter vom Brot nehmen lässt", hatte sich Alpin-Chef Maier überrascht von dem kleinen Leistungseinbruch gezeigt.

Karbon mit gebrochenem Daumen

Hatte doch Hölzl als Fünfte nach Durchgang eins noch auf Podestkurs gelegen und Maria Riesch als Zwölfte das erste Top-10- Ergebnis des Winters in ihrer Problemdisziplin Riesenslalom zum Greifen nah gehabt.

"Aber sie sind eben noch nicht so etabliert in der Weltspitze, dass sie bei jedem Rennen so gute Ergebnisse abliefern können", lautete Maiers Fazit.

Das Zupacken im richtigen Moment demonstrierte selbst mit gebrochenem Daumen Sieg-Sammlerin Denise Karbon (Italien), die trotz Blessur vor Hosp und ihrer Teamkollegin Elisabeth Görgl zum fünften Riesenslalom-Saisonsieg fuhr.