Norweger Bardal gewinnt Weltcup in Zakopane

SID
Anders Bardal
© DPA

Zakopane/Polen - Anders Bardal hat bei der Wind-Lotterie von Zakopane das große Los gezogen, für die deutschen Skispringer blieben nach einem Nerven aufreibenden Geduldsspiel nur Nieten.

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Beim nach einem Durchgang wegen ständig wechselnder Winde und heftigen Schneefalls abgebrochenen Weltcup im polnischen Skisprung-Mekka belegte Michael Neumayer als bester Deutscher den zwölften Platz.

Der Norweger Bardal feierte mit einem Sprung auf 137 Meter seinen ersten Karrieresieg vor Weltcup-Spitzenreiter Thomas Morgenstern (Österreich) und Simon Ammann (Schweiz).

Neumayer ärgert sich

Neumayer stand im ersten Durchgang mit 134,5 Metern immerhin die fünftbeste Weite, doch eine schlechte Landung verhinderte eine Top-Platzierung. Der Berchtesgadener wurde von den Wertungsrichtern mit erheblichem Punktabzug bestraft.

"Das ist natürlich ärgerlich, wenn man mit der fünftbesten Weite nur Zwölfter wird. Aber ich bin beim Aufsprung nicht volles Risiko gegangen, denn die Verhältnisse mit Neuschnee waren nicht sicher", sagte der 28 Jahre alte Bayer.

Neumayers 120 Meter im Finale waren bedeutungslos, weil die Jury kurz darauf den Wettbewerb abbrach. Zuvor hatte es nach einer Anlaufverkürzung bereits einen Neustart gegeben.

"Wir wollten hier zwei vernünftige Wettkämpfe machen, aber das war bei diesen Wetterverhältnissen nicht möglich", erklärte Bundestrainer Peter Rohwein. Michael Uhrmann belegte mit 126 Metern den 18. Platz, Stephan Hocke landete mit 122 Metern auf Rang 28.

Morgenstern baut Führung aus 

In der Weltcup-Gesamtwertung baute Morgenstern, der auf 135 Meter kam, seine Führung mit 1255 Punkten vor Vierschanzentourneesieger Janne Ahonen aus Finnland (845) und seinem Landsmann Gregor Schlierenzauer (839) weiter aus. Als bester Deutscher liegt Neumayer mit 363 Punkten auf Rang zwölf.

Martin Schmitt folgt mit 168 Zählern auf Platz 21. Zwei Tage vor seinem 30. Geburtstag war der Routinier nur Zuschauer, nachdem er am Samstagvormittag bereits in der Qualifikation ausgeschieden war.

Der wenige Stunden später geplante Wettkampf war dann dem heftigen Wind mit Geschwindigkeiten bis acht Meter pro Sekunde zum Opfer gefallen und um einen Tag verschoben worden.

"Es war eine einstimmige Sache. Alle Nationen waren für die Verlegung. Die Böen waren nicht zu kalkulieren, das Risiko war einfach zu groß", sagte Rohwein. Bereits am 30. Januar fliegt er mit seinem A-Team zum Weltcup nach Sapporo, wo die DSV-Springer im Vorjahr bei der WM eine Bruchlandung erlebt hatten.