Kaisa Varis des EPO-Dopings überführt

SID
Kaisa Varis
© DPA

Ruhpolding - Die finnische Biathletin Kaisa Varis ist des EPO-Dopings überführt. Auch in ihrer am 6. Januar in Oberhof nach dem Weltcup-Massenstartrennen genommenen B-Probe fand das schweizerische Labor für Dopinganalysen in Epalinges gentechnisch verändertes EPO.

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Das gab die Internationale Biathlon-Union (IBU) am Rande der Junioren-Weltmeisterschaften in Ruhpolding bekannt. Varis, die von 2003 bis 2005 wegen EPO-Missbrauchs bereits als Langläuferin eine zweijährige Sperre absitzen musste, droht als Wiederholungstäterin nun eine lebenslange Sperre.

Über das Strafmaß will die IBU-Exekutive innerhalb von 14 Tagen nach Anhörung aller Beteiligten entscheiden.

"Ich will nichts verleugnen" 

Die Finnin war nur zwei Wochen nach ihrem ersten Weltcup-Sieg im Biathlon mit einer positiven A-Probe von ihrer Doping-Vergangenheit eingeholt worden.

Der finnische Biathlon-Verband hatte bereits nach der A-Probe am 21. Januar auf eine Nominierung der 32-Jährigen für die Weltmeisterschaften vom 9. bis 17. Februar im schwedischen Östersund verzichtet.

Nach ihrem Sprint-Sieg am 11. Januar in Ruhpolding hatte sie erneute Doping-Verstrickungen zurückgewiesen und um Vergebung für ihre früheren Doping-Fehltritte gebeten. "Ich will nichts verleugnen, aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen und will nur über 2008 reden", sagte Varis.

Auffällige Blutwerte 2003

2001 war Kaisa Varis in den Langlaufskandal bei der nordischen Ski-WM in Lahti verwickelt gewesen. Dort hatte sie Bronze im 15 Kilometer-Einzelrennen gewonnen.

Der Sieg mit der finnischen Staffel wurde wieder aberkannt, da ihre Teamkollegin Virpi Kuitunen gedopt war. Bei der WM 2003 in Val di Fiemme wurden bei Varis auffällige Blutwerte festgestellt.

Für das Einzel-Rennen wurde sie daher mit einer Schutzsperre belegt. Am Staffel-Rennen nahm sie teil und errang Silber. Doch auch diese Medaille wurde später aberkannt, da Varis ein EPO-Missbrauch nachgewiesen und sie daraufhin für zwei Jahre gesperrt wurde.

Zweijährige Sperre bestätigt

Für die IBU war der Wechsel der dopingbelasteten Finnin zu den Skijägern bereits länger ein ungelöstes Problem. "So einen Fall hatten wir noch nie. Deshalb haben wir dafür auch noch keine Regel", hatte bereits in Ruhpolding der norwegische IBU-Präsident Anders Besseberg gesagt.

Inzwischen denkt man über Vorkehrungen nach, damit künftig keine dopingbelasteten Athleten aus anderen Fachverbänden in den Biathlon-Sport wechseln können.

Bestätigt hat die IBU eine zweijährige Sperre bis einschließlich 15. Juli 2009 gegen den Österreicher Wolfgang Rottmann, der bereits vom Österreichischen Skiverband wegen Dopings bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin aus dem Verband ausgeschlossen worden war.