Greis gewinnt Weltcup-Sprint

SID
Biathlon, Michael Greis
© Getty

Ruhpolding - Drei Wochen vor WM-Beginn hat der dreimalige Olympiasieger Michael Greis den deutschen Biathleten den langersehnten ersten Saisonsieg beschert.

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Der Nesselwanger gewann vor 18.000 Zuschauern in Ruhpolding den Weltcup-Sprint über 10 Kilometer ohne Schießfehler in 24:59,2 Minuten vor den je eine Strafrunde drehenden Maxim Tschudow (Russland/19,8 Sekunden zurück) und Alexander Wolf (Oberhof/+ 30,5).

"Das macht Lust auf mehr. Endlich wieder ein Sieg", jubelte Greis und lobte die Arbeit der Skitechniker: "Die haben uns heute prima Ski hingestellt." Im Gesamt- Weltcup führt weiter der Tagesfünfte Ole Einar Björndalen (Norwegen).

DSV-Team geschlossen stark 

Das bisher beste deutsche Ergebnis in diesem Winter komplettierten im Nieselregen Daniel Graf (Frankeinhain) als Vierter, Junioren- Weltmeister Christoph Stephan (Oberhof) an seinem 22. Geburtstag mit seinem besten Weltcup-Resultat als Achter und dessen Zimmerkollege Michael Rösch (Altenberg) auf Rang neun.

"So ein prima Resultat und eine hervorragende Ausgangsposition für den Verfolger hatten wir lange nicht", freute sich Bundestrainer Frank Ullrich. "So stelle ich mir ein gelungenes Rennen vor. So habe ich heute die Männer auch eingestellt. Endlich haben sie auch am Schießstand das gezeigt, was sie können", erklärte Ullrich. Da könne man auch die beiden Fehler von Wolf und Rösch beim letzten Schuss verkraften.

"Ich hatte heute alle auf 100 Prozent Trefferquote eingeschworen. Michi Greis, Daniel Graf und erfreulicherweise auch Christoph Stephan haben das geschafft. Mit ihrem einen Fehler waren aber auch Ali Wolf, Ebs Rösch und Andi Birnbacher nahe dran", lobte er.

Lust kommt zurück 

"Mit der sehr guten Startnummer hatte ich mir schon etwas ausgerechnet - und als ich dann auf der ersten Runde meine Superski unter den Füßen spürte, fühlte ich mich wie ein König", erzählte Michael Greis nach dem achten Weltcupsieg seiner Laufbahn. "Und das ausgerechnet mit dem Sprint in der Disziplin, in der ich noch nie eine Medaille gewonnen habe. Mit dem Erfolg kommt auch die Lust wieder zurück", jubelte der 31-jährige Allgäuer.

Genauso zufrieden stürmte Alexander Wolf ins Ziel. "Die Form wird immer besser - genau so, wie ich mich vorbereitet habe. Zur WM will ich in Bestform sein. Da gibt der dritte Platz Zuversicht, dass mein Formaufbau stimmt", erklärte der lange Oberhofer. Der dritte Rang überstrahlte auch seinen Ärger über den "total verrissenen letzten Schuss" - nach dem der Bundestrainer enttäuscht beide Hände vor die Augen schlug.

Da sei er mit den Gedanken wohl schon wieder auf der Strecke gewesen. "Ich wusste nämlich ganz genau, wie ich liege und hatte Michi Greis noch in Reichweite", erzählte der Thüringer. "Besonders wertvoll war unser Mannschaftsergebnis. Wir waren heute das beste Team des ganzen Feldes. Das gibt Selbstvertrauen und macht eine starke Brust für die bevorstehenden Aufgaben", ergänzte Wolf.