Wieder kein Sieg für Greis und Co.

SID
Michael, Greis, Biathlon
© DPA

Ruhpolding - Die deutschen Biathleten sind für die Weltmeisterschaften gerüstet. Vor den Titelkämpfen im schwedischen Östersund erkämpften sie in Ruhpolding nach 4 x 7,5 Kilometern den dritten Platz hinter den überragenden Norwegern und Russland.

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Für den vierten Podestplatz im vierten Saisonrennen sorgten Michael Rösch, Alexander Wolf, Carsten Pump und der dreimalige Olympiasieger Michael Greis. "Heute haben wir als gute Gastgeber den beiden noch den Vortritt gelassen. Für die WM sind wir aber kampfbereit", meinte der nach seinen zwei Strafrunden von Oberhof sichtlich erleichterte Michael Greis als schnellster aller Schlussläufer.

"90 Prozent Trefferleistung hatte ich heute als Marschroute ausgegeben. 'Ebs' Rösch und der heute sehr souveräne 'Michi' Greis haben das perfekt umgesetzt. Ali Wolf war nah dran", lobte Bundestrainer Frank Ullrich. Nicht ganz zufrieden war er dagegen mit Carsten Pump: "Von ihm hatte ich mir mehr erhofft, auch läuferisch. Er war heute nicht konkurrenzfähig."

Norwegen klarer WM-Favorit

Nach der Glanzleistung ohne Strafrunde und nur vier Reservepatronen ist das norwegische Quartett nach dem dritten Saisonsieg endgültig der große WM-Favorit. Der "Norge-Vierer" gewann nach 1:27:06,9 Stunden mit 19,3 Sekunden Vorsprung vor Russland, das zum dritten Mal in diesem Winter Zweiter wurde. Die deutsche Staffel musste siebenmal nachladen und lag im Ziel 45,3 Sekunden zurück.

Startläufer Rösch hielt sich am Fuße des Zirnbergs an Ullrichs Vorgabe, sparte auf der zweiten Laufrunde etwas Kraft. Er musste zwar den Norweger Emil Hegle Svendsen ziehen lassen, stürmte aber nach dem letzten Schießen dem Russen Tscheresow davon. "Das war wie vor zwei Jahren, als ich bei meinem ersten Weltcupsieg an der Stelle den Franzosen Raphael Poiree abgesägt habe", erzählte er nach seinem Wechsel mit 27,2 Sekunden Rückstand auf Norwegen.

Der selbstbewusst auftrumpfende Alexander Wolf musste nach zwei Schnellfeuereinlagen zwar zweimal nachladen, reduzierte den norwegischen Vorsprung aber um sieben Sekunden. "Ich musste das Risiko eingehen, wenn ich den Anschluss zu den Norwegern finden wollte", sagte Wolf, der nun endgültig erster Anwärter auf den vierten Platz in der deutschen WM-Staffel ist.

Pump enttäuscht

Nicht ganz die Erwartungen konnte vor 14.000 Zuschauern in der Chiemgau-Arena am Zirnberg der nach guten Leistungen in Oberhof für Lokalmatador Andi Birnbacher ins Quartett gerutschte Carsten Pump erfüllen.

Er traf zwar alle zehn Scheiben, benötige aber vier Reservepatronen, brach auf den letzten 2,5 Kilometern ein, büßte als nur Zehntbester seiner Runde den Anschluss zur Spitze ein und schickte Greis mit 1:02 Minuten Rückstand auf die Schlussrunde.

"Ich habe versucht, mit dem Russen mitzugehen. Das hat zu viele Körner gekostet. Das habe ich auf den letzten Kilometern gebüßt. Die sind mir sehr schwer gefallen", schätzte der 31-jährige Sachse ein.