Ackermann Dritter in Schonach

SID
Ackermann, Ronny, Kircheisen, Björn. Tande, Peter
© Getty

Schonach - Im Wetter-Chaos von Schonach ist Weltmeister Ronny Ackermann zur Weltcup-Gesamtführung gestürmt. Bei Regen, Schnee, Sturm und Sonnenschein übernahm der 30-Jährige mit den Plätzen fünf und drei das Gelbe Trikot von Björn Kircheisen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Das Wochenende hier ist perfekt für mich gelaufen. In Schonach tue ich mich immer schwer", sagte Ackermann und konnte es leicht verschmerzen, dass die deutschen Kombinierer seit dem Erfolg von Hubert Schwarz vor 21 Jahren weiter auf einen Sieg beim Schwarzwaldpokal warten müssen.

Den Sprint gewann der Franzose Jason Lamy Chappuis vor Bill Demong (USA) und dem Norweger Magnus Moan. Am zweiten Wettkampftag siegte nach zwei Sprüngen und dem Langlauf über 15 Kilometer der Norweger Petter Tande vor Hannu Manninen (Finnland).

Schanzenrekord von Ackermann 

Ackermann hatte zuvor auf der von den deutschen Athleten so ungeliebten Langenwaldschanze mit 99 Metern einen Schanzenrekord aufgestellt. Nach Dauerregen und bei wechselnden Winden hatten erst 1.000 Liter flüssiger Stickstoff ein Springen überhaupt erst möglich gemacht.

Der Wärmeeinbruch nach sechs Wochen Dauerfrost setzte der Anlaufspur stark zu. "Die Schanze ist momentan unter der Norm. Da müssen wir eine Lösung finden", mahnte der Renndirektor des Internationalen Skiverbandes FIS, Ulrich Wehling, eine Modernisierung der alten Anlage an. Trotzdem will die FIS am Traditions-Standort festhalten.

Doppelführung in der Gesamtwertung

In der Gesamtwertung liegt Ackermann nach 9 von 24 Wettbewerben mit 526 Punkten vor Kircheisen (514) und dem Amerikaner Bill Demong (477). An den erneuten Gewinn der Großen Kristallkugel denkt der Sieger von 2002 und 2003 aber noch nicht.

"Das Gelbe Trikot ist für mich zweitrangig, die Saison ist noch so lang." Mit den Rängen 16 und 7 konnte sich der entthronte Spitzenreiter Kircheisen dennoch anfreunden: "Ich habe das Maximale erreicht, weil ich in Schonach nie gut bin. Jetzt bin ich froh, dass es vorbei ist, und ich mich ausruhen kann."

Grenzwertige Bedingungen 

In der wegen des Regens schweren Loipe wechselten die Läufer am Sonntag die Ski, um mit neu präparierten Latten einen besseren Stand zu haben. Angesichts der aufgeweichten Piste und der grenzwertigen Bedingungen an der Schanze war Renndirektor Wehling froh, einen Wettkampf-Abbruch vermieden zu haben. "Es war wichtig, dass wir beide Wettkämpfe gut durchbekommen haben. An beiden Tagen haben die Besten gewonnen."

Auch bei seinem Heimrennen tat sich Olympiasieger Georg Hettich schwer: Er kam über die Plätze 17 und 27 nicht hinaus. Mit Rang 13 blieb der Oberwiesenthaler Eric Frenzel in der Gesamtwertung in den Top Ten. Tags zuvor hatte der Junioren-Weltmeister nach dem Springen den Wettkampf beendet. Sebastian Haseney konnte sich mit den Plätzen 12 und 17 nicht entscheidend in Szene setzen.