DSV-Springer votieren für Rohwein

SID

Engelberg - Im Kampf um seinen Job hat Bundestrainer Peter Rohwein volle Rückendeckung durch die Athleten erhalten.

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Während DSV-Generalsekretär Thomas Pfüller dem in die Kritik geratenen Coach lediglich für die Vierschanzentournee das Vertrauen ausgesprochen hat, votierten die deutschen Springer einmütig für den Verbleib Rohweins und sorgten auf der Schanze auch für sportliche Argumente.

In Engelberg (Schweiz) qualifizierten sich erstmals in dieser Saison alle DSV-Athleten für einen Weltcup-Wettbewerb, in Garmisch-Partenkirchen holte sich Martin Schmitt mit seinem Sieg im zweitklassigen Continental-Cup neues Selbstvertrauen.

"Man hat immer das Gefühl, man sitzt auf einem Pulverfass, aber wir müssen schauen, dass wir trotzdem in Ruhe weiterarbeiten können. Die Leistungen heute waren ganz ansprechend. So könnte es öfter sein", sagte Rohwein.

Die Leistungen liegen an uns

Bester des deutschen Weltcup-Sextetts war Michael Uhrmann (Rastbüchl) auf Platz drei mit einer Weite von 129 Metern. "Die Diskussion ist schon belastend. Mich stört, was da alles hinein interpretiert wird. Ich kann nicht sagen, es liegt an Peter, wenn ich schlecht springe", sagte Uhrmann.

Michael Neumayer (Berchtesgaden) wusste mit einem Sprung auf 128 Meter und Rang fünf ebenfalls zu gefallen. Ohne Probleme zogen auch Stephan Hocke (Schmiedefeld/122), Georg Späth (Oberstdorf/121,5) sowie die Youngster Erik Simon (Aue/117,5) und Severin Freund (116,5) in den Wettkampf am 22. Dezember ein. Die Qualifikation gewann der Schweizer Andreas Küttel mit 134 Metern.

Neumayer, im bisherigen Saisonverlauf bester deutscher Springer, sieht wie Uhrmann keine Veranlassung für einen Trainerwechsel. "Die Schuld liegt absolut nicht bei Peter. Er ist eine Respektsperson, ich habe volles Vertrauen zu ihm. Es wird vielleicht Athleten geben, die das nicht ganz genauso sehen, aber jeder sieht in Peter den richtigen Mann", sagte der Bayer.

Vor der Tournee passiert nichts 

Die massive Kritik an den bislang schwachen Saison-Auftritten kann Neumayer zwar gut nachvollziehen, nur die Stoßrichtung sei die falsche. "Wir haben den ganzen Sommer über ein System gehabt, wo wir sehr viel am Stützpunkt trainiert haben, wo unsere Heimtrainer versucht haben, das Optimale herauszuholen. Wenn es im Winter nicht klappt, kann ich das nicht auf den Typen schieben, der oben die Fahne schwenkt", erklärte er.

Dies sieht man in der Verbandsführung noch genauso. Am Rande des Continental-Cups, bei dem die neue Schanze im Olympia-Ort von 1936 eingeweiht wurde, schloss Sportdirektor Pfüller nochmals eine kurzfristige Entlassung Rohweins aus. "Vor der Tournee wird nichts geschehen", sagte er.

Die Bildung eines externen Beraterstabes ist für Pfüller derzeit ebenfalls kein Thema. "Ich höre mir gerne die Meinung anderer an, aber wir wissen, was wir zu tun haben", sagte Pfüller.