Albrecht gewinnt erneut - Neureuther geschwächt

SID

Beaver Creek - Ein kranker Felix Neureuther hat beim Riesenslalom-Weltcup im amerikanischen Beaver Creek nicht für das erhoffte Erfolgserlebnis sorgen können. 

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Der 23 Jahre alte Skirennfahrer aus Partenkirchen verpasste geschwächt wegen einer Virus-Infektion weit abgeschlagen als 49. den zweiten Durchgang. Der Sieg ging in Abwesenheit des verletzten Favoriten Aksel Lund Svindal (Norwegen), dem das Saisonaus droht, an den Schweizer Daniel Albrecht. Der Kombinations-Weltmeister gewann vor Mario Matt (Österreich) und seinem Landsmann Didier Cuche. Routinier Cuche nutzte das Fehlen Svindals und führt nun die Gesamtwertung mit einem Punkt Vorsprung vor dem Norweger an.

Nur Stehle holt Weltcup-Punkte für Deutschland

Für den Deutschen Skiverband (DSV) holte einzig Johannes Stehle (Obermaiselstein) trotz dichten Schneefalls als 24. beim Abfahrtssieg von Michael Walchhofer (Österreich) Weltcup-Punkte. "Er hat alle in der Mannschaft überrascht", lobte Alpin-Chef Wolfgang Maier. Mehr erwartet Maier hingegen vom Ebinger Stephan Keppler, der wie Stehle an diesem Montag im Super-G wieder startet. Die größte deutsche Speed-Hoffnung war als 31. knapp an den Punkterängen vorbeigefahren.

Im Riesenslalom war Keppler im ersten Durchgang nicht ins Ziel gekommen, Neureuther erreichte es zu langsam. "Ich war eine Woche krank und bin vier Tage im Bett gelegen. Ich konnte nicht mehr geben", sagte der 23-jährige Neureuther - und wandte sich via TV an den schwer verletzten Svindal. "Aksel, gute Besserung, Du wirst sicher zurückkommen", lauteten die Genesungswünsche.

"Es war mein  Traum, hier einmal zu gewinnen"

Walchhofer ließ mit seinem zwölften Erfolg in einem Weltcup-Rennen die in der Heimat aufkeimende Kritik am Team Austria vorerst verstummen. "Es war mein Traum, hier einmal zu gewinnen, weil diese Abfahrt zu den Klassikern gehört", jubelte der Salzburger. In 1:13,74 Minuten hatte der Weltmeister von 2003 den Amerikaner Steven Nyman nur um 0,05 Sekunden distanziert und auf der wegen böigen Windes und schlechter Sicht verkürzten Strecke zudem von zwischenzeitlich besseren Bedingungen profitiert. Dritter wurde auch hier Cuche.

Beeinträchtigt wurden die von Wetterkapriolen beeinträchtigten vier geplanten Wettkämpfe, von denen der Super-G wegen Nebels und Schneeregen bei ungewöhnlich warmen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt auf den 3. Dezember verschoben wurde, vom folgenschweren Sturz des Saison-Favoriten Svindal.

Agassi beeindruckt 

 Der 24-Jährige wurde an Knochenbrüchen im Gesicht und einer 15 Zentimeter langen und gefährlich tiefen Schnittwunde operiert. Wie lange er ausfällt und ob er in dieser Saison überhaupt wieder startet, ist offen.

Eine andere Sportgröße zeigte sich von der Zeitenjagd auf der Raubvogelpiste beeindruckt. "Bis heute dachte ich, ich sei ein Athlet. Aber jetzt weiß ich, dass ich gar nichts kann", sagte der ehemalige Tennis-Star Andre Agassi. Der Ehemann von Steffi Graf schaute am ersten Wettkampftag beim Sieg des Schweizers Albrecht in der Super-Kombination zu. "Ich habe im Moment einfach ein gutes Gefühl, wenn ich dann riskieren und angreifen kann, bin ich ziemlich schnell", sagte Albrecht nach seinem zweiten Sieg in Beaver Creek.