Biathlon weiter Vorreiter im Doping-Kampf

SID

Östersund - Die Internationale Biathlon-Union (IBU) will auch in Zukunft Vorreiter im Kampf gegen Doping sein.

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"Das Netz unserer Kontrollen ist inzwischen so engmaschig, dass Doping im kommenden Winter kein großes Problem für uns sein wird", sagte der norwegische IBU-Präsident Anders Besseberg beim Forum Nordicum in Östersund. 

Eine Entscheidung zur Zukunft des Ersten Vizepräsidenten Alexander Tichonow aus Russland ist nach Angaben Bessebergs noch nicht gefallen. Die IBU warte im Fall des in einen Mordkomplott verwickelten Tichonow noch auf schriftliche Unterlagen aus Moskau, erklärte der IBU-Präsident.

"Wir können zu jeder Zeit Dopingkontrollen durchführen"

Bei dem traditionellen Herbsttreffen von Skisportjournalisten aus zwölf Ländern im schwedischen WM-Ort des kommenden Jahres begründete Besseberg seine Meinung: "Wir wissen inzwischen fast auf die Stunde genau, wo sich unsere 30 besten und eine größere Anzahl weiterer Athleten aufhalten. Wir können zu jeder Zeit Dopingkontrollen durchführen. Und wir besitzen seit 1995 die Blutprofile der weltbesten Athleten. Das führt dazu, dass wir koordiniert mit der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und den nationalen Doping-Agenturen zielgerichtet testen und natürlich bei signifikanten Veränderungen der Blutprofile sofort reagieren können", erklärte der Norweger.

Vor der WM 2008 werde es erneut Bluttests bei allen Teilnehmern geben.

IBU setzt auf "intelligente" Tests 

Besseberg verwies darauf, dass im vergangenen Jahr insgesamt 1087 Dopingkontrollen in Regie der IBU, des IOC, der WADA und der nationalen Verbände durchgeführt wurden. "Die Zahl allein sagt nicht viel. Aber die Tatsache, dass wir intelligent testen, macht den besonderen Wert aus", betonte er. Zwar könne man nie zu 100 Prozent sicher sein, dass es keine "schwarzen Schafe" gebe, "doch wir machen so viel, wie man im Kampf gegen Doping nur machen kann." Es werde immer Leute geben, die den kurzen Weg zum Erfolg suchten, doch die IBU wisse genau, wen sie wann zu kontrollieren habe.

Zum IBU-Vizepräsidenten Tichonow, der am 23. Juli in Nowosibirsk wegen Vorbereitung eines Mordkomplotts gegen den Gouverneur der sibirischen Region Kemerowo zu drei Jahren Haft verurteilt, aber noch im Gerichtssaal amnestiert worden war, kündigte er einen Beschluss des IBU-Präsidiums am 10. November in Wien an.

Dem Verband liegen Informationen vor, dass der viermalige Olympiasieger und elffache Weltmeister seinen russischen Reisepass zurück erhalten habe und als nicht vorbestraft gelte. Allerdings wartet die IBU noch auf schriftliche Unterlagen aus Moskau.

Massenstart in Vancouver 2010 fix im Programm 

"Eine Zusammenarbeit im IBU-Präsidium ist nur dann möglich, wenn der Fall anhand der schriftlichen Urteilsbegründung lückenlos aufgeklärt werden kann. Andernfalls wäre ein massiver Imageschaden für die IBU zu verzeichnen und das dürfen wir im Rahmen der uns vom Kongress übertragenen Verantwortung schlichtweg nicht zulassen", sagte der deutsche IBU-Vizepräsident Alfons Hörmann.

Im sportlichen Bereich soll der erfolgreiche Weg der beliebtesten Fernseh-Wintersportart in Deutschland, Norwegen und Russland fortgesetzt werden. Besseberg informierte, dass bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver 2010 der Massenstart-Wettkampf erneut stattfinden wird. Er gehörte vor einem Jahr in Turin probehalber zum Olympia-Programm, sei vom IOC inzwischen aber als fester Bestandteil der olympischen Entscheidungen bestätigt worden.