Wimbledon, Tag 5: Aus für Niemeier, Korpatsch und Marterer - Djokovic und Alcaraz im Gleichschritt weiter

Von SPOX
Novak Djokovic
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Am 5. Tag in Wimbledon haben Jule Niemeier und Tama Korpatsch den Einzug in die 3. Runde verpasst, auch Maximilian Marterer scheitert. Die deutschen Hoffnungen ruhen nun auf Alexander Zverev, der sein Match gegen Yosuke Watanuki siegreich bestritt. Andy Murray muss hingegen im Marathon-Match gegen Stefanos Tsitsipas die Segel streichen. Novak Djokovic und Carlos Alcaraz sind ebenfalls weiter.

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Carlos Alcaraz
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Wimbledon: Djokovic und Alcaraz im Gleichschritt weiter

Die Topfavoriten Novak Djokovic und Carlos Alcaraz geben sich im Wimbledon weiter keine Blöße. Djokovic bezwang Angstgegner Stan Wawrinka am Freitag mit 6:3, 6:1, 7:6 (7:5) und zog ins Achtelfinale ein, zuvor hatte der topgesetzte Alcaraz durch ein 6:4, 7:6 (7:2), 6:3 gegen den Franzosen Alexandre Müller die dritte Runde erreicht.

Titelverteidiger Djokovic, der seine letzten drei Grand-Slam-Duelle mit Wawrinka verloren hatte, ließ dem Schweizer diesmal keine Chance. Für den Serben war es der 351. Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier - mehr Erfolge haben nur Roger Federer (369) und Serena Williams (365). Djokovic triff nun auf den Polen Hubert Hurkacz.

Ebenfalls keine Mühe hatte zuvor Alcaraz gehabt. Der 20 Jahre alte Weltranglistenerste, der zum drittjüngsten Wimbledon-Sieger nach Boris Becker und Björn Borg werden kann, hatte zuletzt mit dem Sieg beim Vorbereitungsturnier in Queen's seine Qualitäten auch auf Gras unterstrichen. "Ich wollte jede Sekunde genießen - und das habe ich getan", sagt der Spanier, der es nun mit Nicolas Jarry (Chile/Nr. 25) zu tun bekommt.

Derweil eilt Iga Swiatek weiter durch das Turnier: Die Weltranglistenerste aus Polen gewann ihr Drittrundenmatch gegen Petra Martic (Kroatien/Nr. 30) 6:2, 7:5 und zog damit ins Achtelfinale ein. Dort spielt sie nun gegen Olympiasiegerin Belinda Bencic aus der Schweiz - und um ihr bestes Ergebnis in Wimbledon. Beim Rasenklassiker in London ist Swiatek bislang nicht übers Achtelfinale hinausgekommen.

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Wimbledon: Murray verliert Marathon-Match gegen Tsitsipas

Lokalheld Andy Murray (36) ist in Wimbledon nach einem Marathon-Match ausgeschieden. Der zweimalige Champion unterlag dem griechischen Weltranglistenfünften Stefanos Tsitsipas nach insgesamt 4:40 Stunden mit 6:7 (3:7), 7:6 (7:2), 6:4, 6:7 (3:7), 4:6. Die Partie war am späten Donnerstag nach drei Sätzen abgebrochen worden.

Nach dem Match ließ Murray offen, ob er im kommenden Jahr wieder in Wimbledon dabei sein wird. "Ich weiß es nicht", sagte der zweimalige Wimbledon- und Olympiasieger, "frühe Niederlagen in Matches wie diesen helfen sicher nicht". Im Moment plane er "nicht, aufzuhören", es werde aber "eine Zeit dauern", um über die Niederlage "hinweg zu kommen und "die Motivation zu finden, mich weiter zu verbessern".

Murray hatte 2013 und 2016 in Wimbledon gewonnen, 2019 musste er sich einer Hüftoperation unterziehen. Vor dem Turnier hatte der Schotte angekündigt, dass sein Ende als Spieler naht: "Ich habe da eine Idee in meinem Kopf, wann ich aufhören möchte. Es ist noch nicht endgültig, aber in Planung." Konkrete Anzeichen für einen Abschied gab es nach dem Match allerdings nicht.

Von der Niederlage gegen Tsitsipas war Murray "offensichtlich sehr enttäuscht", schließlich "weißt du nie, wann du nochmal die Möglichkeit bekommst, hier zu spielen." Er habe, sagte er, nach langer Zeit mal das Gefühl gehabt, bei einem Grand Slam weit kommen zu können.

Maximilian Marterer
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Wimbledon: Marterer unterliegt starkem Bublik

Maximilian Marterer hat seine Serie von fünf Siegen in London wie befürchtet nicht fortsetzen konnte: Er unterlag dem Kasachen Alexander Bublik, der vor knapp zwei Wochen nach einem Halbfinalsieg über Zverev das ATP-Rasenturnier im westfälischen Halle gewonnen hatte, 4:6, 1:6, 6:7 (4:7). Für Marterer war es bereits ein Match der dritten Runde.

Jule Niemeier, Wimbledon,
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Wimbledon: Niemeier in der zweiten Runde gescheitert

Jule Niemeier scheitert in Wimbledon nach einer fehlerhaften Vorstellung in der zweiten Runde. Im Einzel ist keine Deutsche mehr vertreten.

Fehler reihte sich an Fehler, und als ihr der 56. und letzte unterlaufen war, ging Jule Niemeier mit gesenktem Kopf ans Netz, um dort einer Gegnerin zu gratulieren, die ihr Glück kaum fassen konnte. Niemeier trottete nach dem ernüchternden 6:4, 6:7 (5:7), 1:6 in der zweiten Runde von Wimbledon dann auch eilig von dannen, Dalma Galfi aus Ungarn schlug derweil immer wieder ungläubig die Hände vors Gesicht.

"Das war ein sehr sehr schlechtes Match von mir", sagte Niemeier später mit sehr trübem Blick. Und sie sei, ergänzte die 23 Jahre alte Dortmunderin, gegen die nun nicht als Rasenspezialistin bekannte Galfi "vielleicht auch an meinen eigenen Erwartungen zerbrochen". Und ja, ihre Unmenge an so genannten "unforced erros" sei "definitiv" der Knackpunkt. Mehr wollte und konnte sie erst mal nicht sagen.

Für Niemeier war die Niederlage auf dem kleinen Court 11, wo sie vor einem Jahr als Debütantin in Wimbledon erst im Viertelfinale an der diesmal bereits in Runde eins gescheiterten Tatjana Maria verloren hatte, ebenso unerwartet wie unnötig. Nach ihrem Auftaktcoup in drei Sätzen gegen die French-Open-Finalistin Karolina Muchova aus Tschechien hatte sie noch von der "Energie" gesprochen, die sie auf dem Rasen von Wimbledon nun wieder spüre.

Gegen Galfi, als 126. der Weltrangliste 23 Positionen hinter Niemeier geführt, ging freilich von Beginn an so gut wie alles schief. Der erste Ballwechsel endete mit ihrem ersten leichten Fehler, bezeichnenderweise mit der Vorhand, mit der sie regelmäßig patzte. 2:37 Stunden später beendete Niemeier dann auch das Match - diesmal unterlief ihr der "unforced error", also der "unerzwungene Fehler, mit der Rückhand.

Im ersten Satz konnte sich Niemeier noch einmal aus dem Schlamassel befreien, in den sie sich immer wieder brachte. Nach einem Break zum 2:4 gelang ihr umgehend das Rebreak und danach der Durchmarsch zum Satzgewinn. Den Schwung aber konnte sie nicht mitnehmen. Galfi, die sich beim Stand von 3:3, 40:40 am linken Knie verletzte und lange behandelt werden musste, gelangen weniger Siegschläge als Niemeier (28), ihr unterliefen aber auch nur 31 "unforced errors". Niemeier stand schon nach dem zweiten Satz bei 37.

Weil kurz nach Niemeier auch Tamara Korpatsch aus Hamburg nach zähem Ringen 5:7, 5:7 gegen die nur auf Rang 255 der Weltrangliste geführte Serbin Natalija Stevanovic verlor, sind bereits alle vier gestarteten deutschen Frauen im Einzel ausgeschieden. Korpatsch war nach gescheiterter Qualifikation als "lucky loser" ins Hauptfeld gerutscht.

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Wimbledon, Tag 5: Die Top-Matches des Tages

  • Frauen

Spielerin 1Spielerin 2RundeTicker/Ergebnis
Tamara Korpatsch (GER)Natalija Stevanovic (SRB)25:7, 5:7
Jule Niemeier (GER)Dalma Galfi (HUN)26:4, 6:7, 1:6
Iga Swiatek (POL/1)Petra Martic (CRO/30)36:2, 7:5
Aryna Sabalenka (BLR/2)Varvara Gracheva (FRA)22:6, 7:5, 6:2
Ons Jabeur (TUN/6)Zhuoxuan Bai (CHN)26:1, 6:1
Aliaksandra Sasnovich (BLR)Petra Kvitova (CZE/9)22:6, 2:6
Marie Bouzkova (CZE/32)Caroline Garcia (FRA/5)37:6, 4:6, 7:5
Jessica Pegula (USA/4)Elisabetta Cocciaretto (ITA)36:4, 6:0
  • Männer

Spieler 1Spieler 2RundeTicker/Ergebnis
Daniil Medvedev (RUS/3)Adrian Mannarino (FRA)26:3, 6:3, 7:6
Alexander Zverev (GER/19)Yosuke Watanuki (JPN)26:4, 5:7, 6:2, 6:2
Alexander Bublik (KAZ/23)Maximilian Marterer (GER)36:4, 6:1, 7:6,
Carlos Alcaraz (ESP/1)Alexandre Muller (FRA)26:4, 7:6, 6:3
Andy Murray (GBR)Stefanos Tsitsipas (GRE/5)26:7, 7:6, 6:4, 6:7, 4:6
Novak Djokovic (SRB/2)Stan Wawrinka (SUI)36:3, 6:1, 7:6
Holger Rune (DEN/6)Roberto Carballes Baena (ESP)26:3, 7:6, 6:4
Jannik Sinner (ITA/8)Quentin Halys (FRA)33:6, 6:2, 6:3, 6:4
Andrey Rublev (RUS/7)David Goffin (BEL)36:3, 6:7, 7:6, 6:2