Tennis: Sabalenka verweigert weiter kriegskritische Aussagen

SID
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© getty

Die belarussische Tennisspielerin Aryna Sabalenka hat sich in Wimbledon erneut Nachfragen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verbeten.

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Bei den French Open in Paris hatte die Belarussin nach monatelanger Zurückhaltung immerhin unter Bezug auf Staatspräsident Alexander Lukaschenko gesagt: "Ich unterstütze Krieg nicht, was auch bedeutet, dass ich Lukaschenko gerade nicht unterstütze." Zuvor hatte sie unter Verweis auf ihre "mentale Gesundheit" zwei obligatorische Pressekonferenzen ausfallen und von der Spielerinnen-Vereinigung WTA geführte Interviews verbreiten lassen.

Die ukrainische Spielerin Elina Switolina erneuerte in Wimbledon ihre Kritik unter anderem an Sabalenka, gegen die sie in Paris im Viertelfinale gescheitert war. Die 28-Jährige, die im vergangenen Jahr wegen der Geburt ihrer Tochter gefehlt hatte, zeigte sich frustriert und verärgert, dass sich belarussische und russische Spielerinnen mit Ausnahme von Daria Kassatkina nicht klar gegen den Krieg positionierten: "Es ist traurig, dass sich niemand anders dieser Verantwortung stellt."

Nach dem Ausschluss im vergangenen Jahr sind Belarussen und Russen nicht zuletzt aufgrund des Drucks der Profi-Vereinigungen WTA (Frauen) und ATP (Männer) diesmal wieder zugelassen. Sie müssen als "neutrale Athleten" antreten. Switolina räumte ein, dass die Beziehungen zu anderen Spielerinnen, zu denen sie vorher ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt hatte, seit dem Beginn des Krieges gelitten haben. "Wir haben uns sicher voneinander entfernt, es ist wirklich auffällig", sagte sie.

WTA und ATP hatten im vergangenen Jahr wegen des von ihnen missbilligten Ausschlusses keine Weltranglistenpunkte vergeben. Zudem verlangten sie vom englischen Verband (LTA) und dem AELTC Strafzahlungen in Höhe von jeweils einer Million Dollar. Die Strafen wurden mittlerweile halbiert.

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