Wawrinka ist erster Herren-Finalist

Von Jonas Schützeneder
Erster Finalist: "Stan" Wawrinkas Show geht weiter
© getty

Tag 11: Stanislas Wawrinka schaltet Tomas Berdaych aus und ist erster Herren-Finalist. Li Na beendet den Traum der 19-jährigen Bouchard. Radwanska hat gegen Cibulkova keine Chance.

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Herren - Halbfinale (alle Matches):

Stanislas Wawrinka (SUI/8) - Tomas Berdych (CZE/7) 6:3, 6:7, 7:6, 7:6

Die "Stan-Show" geht weiter. Nachdem der Schweizer im Viertelfinale etwas überraschend Novak Djokovic ausgeschaltet hatte, besiegte er im ersten Halbfinale mit Tomas Berdych wieder einen besser gesetzten Spieler. Wawrinka agierte wie auch im Viertelfinale agressiv bei eigenem Service und suchte sofort den Winner. 14 von 18 möglichen Punkten holte er sich im ersten Satz bei erfolgreichem Aufschlag und ließ Berdych keine einzige Breakchance.

In der Folge lieferten sich beide Kontrahenten ein Duell auf Augenhöhe und schafften es jeweils, drei Sätze lang kein einziges Break zuzulassen. Berdych zwang den Schweizer zwar jeweils zu Fehlern und ging deutlich öfter ans Netz (31:18), verpasste allerdings im dritten und vierten Satz jeweils die Big Points. Alle drei Tiebreaks war an Spannung kaum zu überbieten.

Im dramatischen Schlussatz zeigte Berdych dann Nerven. Mit drei Doppelfehlern -darunter den entscheidenden zum Matchball Wawrinkas - und insgesamt 19 unforced Errors lieferte er seinem Gegner eine Vorlage, die der zum Finaleinzug annahm.

"Wow, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", meinte Wawrinka, nach dem über drei Stunden langen Match. "Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal das Finale bei einem Grand-Slam-Turnier erreiche." Auch eine besondere Entschudligung hatte er parat: "Meine Tochter wollte, dass ich verliere, damit ich endlich nach Hause komme. Ich muss mich bei ihr entschuldigen." Am Sonntag ist es so weit. Dann könnte "Stan" auf seinen Landsmann Roger Federer treffen, der es in seinem Halbfinale mit Rafael Nadal zu tun bekommt und danach heim zur Familie.

Damen - Halbfinale (alle Matches):

Li Na (CHN/4) - Eugenie Bochard (CAN/30) 6:2, 6:4

Das Märchen der 19-jährigen Eugenie Bouchard ist vorbei. Gegen eine erneut starke Li Na hatte die Kanadierin nicht den Hauch einer Chance. Spürbar nervös begann Bouchard das erste Grand-Slam-Halbfinale ihrer jungen Karriere und lag nach gerade einmal 17 Minuten mit 0:5 zurück. Zu stark, zu dominant agierte Li Na, die während des ersten Satzes 27 von 41 Punkten holte und alle drei Breakchancen nutze.

"Für mich ist das keine Überraschung", sagte Bouchard nach dem Match. Sie habe Ihre Ziele mit dem Halbfinale übertroffen und werde jetzt weiter nach vorne schauen. Bouchard darf sich als Trost über immerhin über 400 000 Euro Preisgeld freuen. Außerdem wird sie nach dem Turnier in die Top 20 der Weltrangliste klettern.

Ihren Status als Topfavoritin hat Li Na eindrucksvoll untermauert. Auch im zweiten Satz servierte die Chinesin stark und konstant gut (64:44 Prozent), und schlug dazu satte 22 Winners. "Ich bin so glücklich", meinte die Finalistin nach ihrem klaren Sieg und hatte auch anerkennende Wort für ihre junge Gegnerin: "Ich glaube, sie wird die beste Spielerin der Welt."

Li Na hat mit ihrem Sieg das dritte Melbounre-Finale in ihrer Karriere erreicht. Bei ihren ersten beiden Versuchen scheiterte sie 2011 und 2013 allerdings an Kim Clijsters und Wiktoria Asarenka. "Ich werde versuchen, dieses Mal noch einen Schritt mehr zu machen, es wird ein hartes Match", so Li mit Blick auf das Duell gegen Dominika Cibulkova.

Tag 10 - Federer und Nadal ins Halbfinale

Dominika Cibulkova (SVK/20) - Agnieszka Radwanska (POL/5) 6:1, 6:2

Kurz nach ihrem großen Triumph sank Dominika Cibulkova kurz auf die Knie, riss beide Arme nach oben. Mit einem souveränen Zweisatz-Sieg erreicht die Slowakin das erste Grand-Slam-Finale ihrer Karriere. Die nächste große Überraschung im Damen-Turnier.

Von Beginn an hatte die 24-Jährige den besseren Service und mehr Agressivität im Spiel. Bereits im ersten Satz sicherte sie sich acht Punkte am Netz, während Radwanska mit ihren Nerven zu tun hatte. Die Polin war keinesfalls chancenlos, verpasste im entscheidenden Moment allerdings mehrmals die Big Points. Bei fünf Break-Chancen nutzte sie keine einzige davon und musste selbst gleich dreimal ihren Service abgeben.

Genau dieses Problem kostete ihr auch im zweiten Satz jegliche Chance auf ein Comeback. Während Cibulkova wiederum drei Breaks nutzte, holte sich Radwanska nur eines bei vier Chancen und musste sich nach gut einer Stunde geschlagen geben.

Fast schon ungläubig kommentierte Cibulkova dann ihren großen Erfolg: "Ich kann das nicht glauben, spiele ich tatsächlich das Finale? Ich brauche erst einmal ein paar Stunden um das zu verarbeiten, aber beim Finale werde ich wieder bei 100 Prozent sein." Das wird auch nötig sein. Dort trifft sie als Nummer 20 der Setzliste auf die Nummer 4, Li Na. Ein echtes Überraschungs-Finale bei den Damen.

Junioreneinzel - Viertelfinale

Alexander Zverev (GER/1) - Hyeon Chung (KOR/11) 6:2, 6:4

Alexander Zverev bleibt seiner Favoritenrolle weiterhin gerecht. Der an Nummer 1 gesetzte Nachwuchsspieler ließ im Viertelfinale keinen Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen und brachte sein eigenes Aufschlagspiel wiederum souverän durch.

Der 16-Jährige, mittlerweile 807. der Weltrangliste, musste im zweiten Satz dann kurzzeitig zittern, als Chung ein Break gelang. Mit zwei eigenen Breaks sicherte sich das deutsche Talent aber dann den verdienten Sieg und den Halbfinal-Einzug. Zverev könnte mit einem weiteren Sieg das zweite Grand-Slam-Finale seiner Junioren-Karriere erreichen. Beim ersten Anlauf scheiterte er im Finale von Paris 2013.

Mixed-Doppel - Viertelfinale

Sania Mirza (IND/6)/ Horia Tecau (ROU/6) - Julia Görges (GER)/Aisam Qureschi (PAK) 6:3, 6:4

Gegen die an Nummer 6 gesetzten Mirza/Tecau hatte Julia Görges mit Ihrem Partner keine Chance. In zwei Sätzen verlor die Deutsche letztlich klar und muss damit den Traum vom Halbfinale begraben.

Die Weltranglisten