Federer gelingt Revanche

Von Stefan Petri / Ruben Zimmermann
Roger Federer setzte sich in drei Sätzen gegen Tommy Haas durch
© getty

Im letzten Jahr besiegte Tommy Haas Roger Federer im Finale von Halle mit 7:6, 6:4 und feierte einen seiner größten Siege auf der Tour - ein Jahr später gelang dem Schweizer jetzt die Revanche. Federer steht nach einem 3:6, 6:3, 6:4-Erfolg im Finale. Dort trifft er auf den Russen Mikhail Youzhny.

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Halle - Halbfinale:

Roger Federer (SUI/1) - Tommy Haas (GER/3) 3:6, 6:3, 6:4

Federer hatte vor dem Match angekündigt, seinen Killer-Instinkt gegen seinen guten Freund Haas abrufen zu wollen. Und tatsächlich holte er sich im ersten Spiel des Matches gleich den Breakball, den er jedoch nicht nutzte. Bei eigenem Aufschlag war er unangreifbar, während Haas eins ums andere Mal kämpfen musste.

Das änderte sich aber Mitte des ersten Satzes: Mit einer krachenden Inside-Out-Vorhand holte sich Haas die ersten Breakbälle. Die konnte der Schweizer dank guter Aufschläge abwehren, mit einem Passierball aus dem Lauf sicherte sich Haas jedoch die nächste Chance, die er dann auch nutzte.

Beim Stand von 5:3 schlug er dann zum ersten Satz auf, doch dann legte die Nummer zwei der Welt zu, wurde in den Grundlinienduellen aggressiver und holte sich zwei Breakchancen. Die zweite war dann ein Highlight: Haas ging mit der Vorhand nach vorn, hatte den Smash zum leichten Punkt - aber Federer war mehrere Meter hinter der Grundlinie zur Stelle, kam an den Ball und hatte den Platz offen, aber seine Vorhand tropfte von der Netzkante ins Seitenaus.

Zwei Punkte später gab der Favorit den ersten Satz mit einer weiteren verpatzten Vorhand ab. Zehn unerzwungene Fehler hatte er da schon auf seinem Konto, dazu keinen Winner mit der Rückhand. Haas dagegen war über den ersten Aufschlag kaum zu stoppen und machte so 19 von 24 möglichen Punkten.

Der fünffache Sieger auf dem Rasen von Halle musste jetzt kommen - und erarbeitete sich wie schon im ersten Satz direkt die Breakmöglichkeit. Eine viel zu lange Rückhand von Haas brachte ihm das 2:0. Jetzt war Federer wieder da, zog die Rückhand durch und streute auch mal aus dem Nichts den Vorhand-Stop ein.

Ohne Mühe hielt er in der Folge seinen Aufschlag und hatte bei 5:2 sogar zwei Satzbälle, die er aber nicht verwertete. Musste er auch nicht: Das nächste Spiel holte er zu Null und glich so nach Sätzen aus.

Sein deutscher Kontrahent wurde jetzt zunehmend unruhiger: Bei 1:1 und 30 beide setzte er einen Volley unbedrängt ins Aus und verpasste damit die Breakchance, was zu einem Frustschrei führte. Zudem ließ ihn sein Aufschlag im Stich. Im folgenden Spiel machte er gleich zwei Doppelfehler in Folge und gab so die Führung aus der Hand.

Mehr brauchte es nicht für Federer, der jetzt rechts und links Asse (insgesamt 15) servierte und keinen einzigen Breakball mehr zuließ. Nach einem Vorhandfehler von Haas holte er auch den dritten Satz mit 6:4 und konnte sich danach feiern lassen. Er ist damit nur noch einen Sieg von seinem 77. Turniersieg im Einzel entfernt.

"In den wichtigen Momenten hat Roger gezeigt, woraus er geschnitzt ist. Da muss man den Hut ziehen davor", sagte Haas danach. "Trotzdem habe ich sehr gut gespielt heute, fand ich. Ich habe alles gegeben, aber es hat nicht gereicht." Auch Federer zeigte sich zufrieden: "Wir haben auf hohem Niveau gespielt. Im Laufe des Spiels habe ich von der Grundlinie die Oberhand gewonnen, das hat am Ende den Ausschlag gegeben."

Mikhail Youzhny (RUS) - Richard Gasquet (FRA/2) 6:3, 6:2

Den ersten Satz dominierte Youzhny von Beginn an. Gleich im zweiten Spiel gelang dem Russen ein Break, welches er danach auch nicht mehr abgab. Der 30-Jährige servierte deutlich besser als sein Gegner und brachte 82% seiner ersten Aufschläge ins Feld. So ließ er keine einzige Breakchance zu und verwandelte nach nur 29 Minuten nach einem Fehler von Gasquet seinen ersten Satzball zum 6:3.

Auch im zweiten Satz hatte Gasquet seinem Gegner kaum etwas entgegenzusetzen. Der Franzose gab seine ersten beiden Aufschlagspiele ab und lag dadurch schnell mit 0:4 zurück. Youzhny, der im Viertelfinale Philipp Kohlschreiber bezwungen hatte, gab auch im zweiten Durchgang kein einziges Aufschlagspiel ab und verwandelte nach insgesamt 58 Minuten durch einen Rückhand-Passierschlag seinen ersten Matchball der Partie. Die Nummer 29 der Welt könnte am Sonntag damit seinen ersten Titel des Jahres gewinnen.

Queens - Halbfinale:

Andy Murray (GBR/1) - Jo-Wilfried Tsonga (FRA/4) 4:6, 6:3, 6:2

Marin Cilic (CRO/5) - Lleyton Hewitt (AUS) 6:4, 4:6, 6:2

Die ATP-Weltrangliste