Kohlschreiber souverän - Mayer enttäuscht

Von SPOX
Game, Set and Match: Philipp Kohlschreiber zieht problemlos in die dritte Runde ein
© Getty

Philipp Kohlschreiber wird seiner Favoritenrolle gerecht und zieht souverän in die dritte Runde der Australian Open ein. Florian Mayer enttäuscht dagegen auf ganzer Linie und muss seine Koffer packen. Auch Daniel Brands, Benjamin Becker und Annika Beck scheiden aus. Die Favoriten Roger Federer, Andy Murray und Serena Williams machen kurzen Prozess.

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Herren - 2. Runde

Roger Federer (SUI/2) - Nikolay Davydenko (RUS) 6:3, 6:4, 6:4

Roger Federer gibt sich keine Blöße und wird im Zweitrunden-Match gegen Nikolay Davydenko seiner Favoritenrolle gerecht. In knapp zwei Stunden besiegt die Nummer zwei der Welt den Russen glatt in drei Sätzen.

Davydenko hielt über weite Strecken der Partie ganz ordentlich mit dem Schweizer mit, doch Federer streute stets zur richtigen Zeit ein Ass, einen Rückanhand-Volley oder einen perfekten Slice ein, so dass ihn der Russe nie wirklich in Begrängnis bringen konnte. Darüber hinaus unterliefen Davydenko immer wieder kleinere Fehler, die man sich gegen einen Mann wie Federer nicht erlauben darf.

Am Ende überzeugte Federer mit 111 Gesamtpunkten und 35 Winnern. Hinsichtlich seiner verwerteten Breakchancen scheint aber auch beim Schweizer noch Luft nach oben zu sein. Lediglich 23% seiner Breakmöglichkeiten konnte der 31-Jährige nutzen.

"Es sind immer harte Matches mit Davydenko. Er hatte einen guten Start in die Saison", sagte der Gentleman aus der Schweiz nach der Partie. In der kommenden Runde trifft Federer nun Brands-Bezwinger Bernard Tomic.

Philipp Kohlschreiber (GER/17) - Amir Weintraub (ISR) 6:2, 7:6 (7:4), 6:4

Game, Set and Match, Philipp Kohlschreiber! Der Augsburger kämpft sich zu einem letztlich souveränen Drei-Satz-Erfolg gegen Amir Weintraub und steht damit in der dritten Runde der Australian Open. "Ich denke, es war eine sehr konzentrierte Vorstellung", sagte der 29-Jährige.

Kohlschreiber kam hervorragend in die Partie und ließ seinem israelischen Gegner im ersten Satz keine Chance. Nach nur 22 Minuten entschied der Augsburger den Eröffnungssatz mit 6:2 für sich.

Im darauffolgenden Satz hatte Kohli dann weitaus mehr zu kämpfen als zu Beginn. Beim stand von 5:6 hatte Weintraub gar einen Satzball und war kurz davor in den Sätzen auszugleichen. Kohlschreiber konnte diesen allerdings erfolgreich abwehren, rettete sich in den Tiebreak und gewann diesen schließelich mit 7:4. "Das war wichtig, weil er sonst noch mehr Auftrieb bekommen hätte. Zum Glück habe ich in dieser Phase mein bestes Tennis gespielt", zeigte sich der Deutsche nach der Partie erleichtert.

Im dritten und letzten Satz ließ sich Kohli die Butter dann nicht mehr vom Brot nehmen. Eine genutzte Breakchance reichte, um den Satz mit 6:4 für sich zu entschieden.

Der Schlüssel zum Erfolg lag für den Augsburger gegen Weintraub vor allem im Aufschlagspiel. Zwölf Asse, kein Doppelfehler und starke 91% gewonnene Punkte nach dem ersten Service sprechen eine deutliche Sprache. Gegner in der dritten Runde wird nun der an 13 gesetzte Milos Raonic aus Kanada sein.

Ricardas Berankis (LTU) - Florian Mayer (GER/25) 6:2, 6:3, 6:1

Im Gegensatz zu Philipp Kohlschreiber sind die Australian Open für Florian Mayer bereits beendet. Der Bayreuther enttäuschte in seiner Drittrunden-Partie gegen Ricardas Berankis auf ganzer Linie. Mayer unterlag dem Litauer in nur 77 Minuten glatt in drei Sätzen.

"Ich kann es mir auch nicht erklären, was mit mir los ist", zeigte sich Mayer ratlos. Der an 25 gesetzte Deutsche, der nicht ein Break verbuchen konnte, war von Beginn an chancenlos gegen Berankis. Mit nur 14 Winnern und einer miserablen Quote bei zweiten Aufschlägen (27%) konnte Mayer dem Litauer zu keiner Zeit das Wasser reichen.

"Ich habe so gut trainiert. Aber es hilft nichts, ich muss das Spiel jetzt abhaken und nach vorne schauen", so der Bayreuther nach der deutlichen Niederlage. Für Berankis geht es derweil in Runde drei der Australian Open weiter, dann wartet mit Andy Murray allerdings einer der Turnierfavoriten.

Bernard Tomic (AUS) - Daniel Brands (GER) 6:7 (4:7), 7:5, 7:6 (7:3), 7:6 (10:8)

In einer wahren Tiebreak-Schlacht verpasste Daniel Brands eine Überraschung und musste sich letztlich in vier Sätzen dem Australier Bernard Tomic geschlagen geben.

Dabei überzeugten beide Spieler vor allem durch ihr Aufschlagspiel. In fast drei Stunden gab es in der Rod Laver Arena nur ein einizges Break (Tomic) zu sehen. Dafür durften sich die Fans über reichlich Asse freuen. Brands schlug zu 23, Tomic gar zu 26 Assen auf.

Letztlich ist die Niederlage des Deutschen zwar keine Überraschung, Grund sich etwas zu ärgern dürfte Brands aber dennoch haben. Immerhin gewann der 25-Jährige mehr Gesamtpunkte (154:153) und verbuchte mehr Winner (73:59).

Juan Martin Del Potro (ARG/6) - Benjamin Becker (GER) 6:2, 6:4, 6:2

Juan Martin Del Potro war dann doch eine Nummer zu groß für Benjamin Becker. In 1:44 Stunden wurde der 31-Jährige vom Argentinier glatt in drei Sätzen besiegt.

Becker hatte vor allem mit dem starken Aufschlagspiel des Südamerikaners Probleme. Starke 87% seiner ersten Services konnte Del Potro in Punkte ummünzen, dazu schlug er zu insgesamt 22 Assen auf. Zu viel für Becker, der zwar seinerseits ebenfalls zehn Asse einstreute, aber auch fünf seiner Aufschlagspiele abgab.

Während für Becker in der zweiten Runde Endstation ist, trifft der an sechs gesetzte Del Potro im weiteren Turnierverlauf auf den Franzosen Jeremy Chardy.

Andy Murray (GBR/3) - Joao Sousa (POR) 6:2, 6:2, 6:4

Andy Murray hatte in der zweiten Runde der Australian Open keinerlei Probleme mit seinem portugiesischen Gegner Joao Sousa. Ohne ein Break zuzulassen siegte der Brite glatt in drei Sätzen.

Besonders stark präsentierte sich Murray am Netz. Neun Mal suchte er das Duell fernab der Grundlinie und entschied 100% dieser Ballwechsel für sich. Ebenfalls stark: Der Service des Briten! 80% seiner ersten Aufschläge konnte Murray zu Punkten nutzen. Darüber hinaus schlug er zu 14 Assen auf und erlaubte sich keine Doppelfehler.

In der dritten Runde hätten alle Mayer-Fans gerne das Duell des Deutschen gegen Murray gesehen. Aufgrund der deutlichen Niederlage Mayers trifft Murray nun aber auf den Litauer Ricardas Berankis.

Jo-Wilfried Tsonga (FRA/7) - Go Soeda (JPN) 6:3, 7:6 (7:1), 6:3

Jo-Wilfried Tsonga wurde im Match gegen Go Soeda aus Japan seiner Favoritenrolle gerecht. Nach etwas mehr als zwei Stunden stand der Einzug des Franzosen in die dritte Runde der Australian Open fest.

Lediglich im zweiten Satz hatte Tsonga etwas Probleme mit dem Japaner. Soeda kämpfte sich bis in den Tiebreak. Im entscheidenen Spiel ging dem 28-Jährigen dann aber die Puste aus. Tsonga ließ dementsprechend nichts anbrennen und entschied den Tiebreak klar und deutlich mit 7:1 für sich.

17 Asse, 44 Winner und 98 gewonnene Gesamtpunkte unterstreichen letztlich die Dominanz des Franzosen, der in der dritten Runde nun auf Blaz Kavcic aus Slowenien trifft.

Richard Gasquet (FRA/9) - Alejandro Falla (COL) 6:3, 6:2, 6:2

Der Stand der ATP-Weltrangliste

Damen - 2. Runde

Ayumi Morita (JPN) - Annika Beck (GER) 6:2, 6:0

Es wäre dann doch zu schön gewesen! Nach ihrem Sieg in Runde eins gegen Yaroslava Shvedova, ihrem ersten bei einem Grand-Slam-Turnier, unterlag die erst 18-jährige Annika Beck Ayumi Morita aus Japan glatt in zwei Sätzen.

Beck konnte nicht an die in der ersten Runde gezeigte Leistung anknüpfen. Auch wenn ihr viele einen Sieg gegen Morita durchaus zutrauten, war die Deutsche letztlich chancenlos. Vor allem das Aufschlagspiel der Nachwuchsspielerin war unterirdisch. Nur 46% ihrer ersten und 39% ihrer zweiten Aufschläge konnte sie in Zählbares ummünzen. Zudem konnte sie keine ihrer fünf Breakchancen nutzen.

Das "Highlight" gegen Serena Williams spielen zu dürfen, muss die 18-Jährige damit erst einmal verschieben. Denn in der dritten Runde trifft nun Morita auf die US-Amerikanerin.

Victoria Azarenka (BLR/1) - Eleni Daniilidou (GRE) 6:1, 6:0

Die an eins gesetzte Victoria Azarenka machte kurzen Prozess mit der Qualifikantin Eleni Daniilidou. Nach 55 Minuten hatte die Weißrussin ihr Ticket für die dritte Runde in der Tasche.

Kein Ass, kein Break, nur desaströse 18% gewonnene Punkte nach dem zweiten Service - Daniilidou war Azarenka in allen Bereichen unterlegen und kann sich glücklich schätzen, immerhin ein Spiel gewonnen zu haben.

Azarenka trifft in der dritten Runde nun auf Jamie Hampton. Die US-Amerikanerin setzte sich ebenfall klar in zwei Sätzen gegen die Thailänderin Luksika Kumkhum durch.

Serena Williams (USA/3) - Garbine Muguruza (ESP) 6:2, 6:0

Für Topfavoritin Serena Williams läuft es bei den Australian Open irgendwie noch nicht so richtig rund. Zwar erreichte die 15-malige Grand-Slam-Siegerin aus den USA durch ein 6:2, 6:0 gegen die Spanierin Garbine Muguruza locker die dritte Runde von Melbourne, doch wie bereits in ihrem Auftaktmatch sorgte Williams für eine Schrecksekunde.

Während eines Ballwechsels schlug sich die 31-Jährige nach einer Vorhand ihren Schläger an den Mund. Die Unterlippe platzte auf. "Ich dachte nur, 'oh nein, mir darf kein Zahn rausfallen, das wäre furchtbar'", berichtete Williams, nach der "unpässlichen Aktion." Als wäre nichts gewesen, servierte sie beim Matchball einen Aufschlag mit 207 km/h.

Zwei Tage zuvor war die Wimbledonsiegerin, die seit den French Open im Mai 2012 nur ein Match verloren hat, in der Rod Laver Arena umgeknickt und hatte sich behandeln lassen müssen. Auf eine eingehende Untersuchung am rechten Knöchel verzichtete die Weltranglistendritte aber. "Wenn man nicht weiß, was es ist, dann tut es auch nicht weh. Aber eigentlich kann es jetzt nur noch besser werden", sagte die US-Open-Gewinnerin, die beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres ihren sechsten Melbourne-Titel holen will.

Caroline Wozniacki (DEN/10) - Donna Vekic (CRO) 6:1, 6:4

Ähnlich der Turnierfavoritinnen Victoria Azarenka und Serena Williams hatte auch Caroline Wozniacki keine Probleme mit ihrer Zweitrunden-Paarung. In 72 Minuten warf die Dänin ihre Kontrahentin Donna Vekic glatt in zwei Sätzen aus dem Turnier. Dabei zeigte Wozniacki lediglich eine gute, aber keineswegs überragende Partie.

In der dritten Runde trifft die 22-Jährige nun auf Lesia Tsurenko aus der Ukraine. Will Wozniacki in Melbourne allerdings eine gute Rolle spielen, wird eine Leistungssteigerung von Nöten sein.

Laura Robson (GBR) - Petra Kvitova (CZE/8) 2:6, 6:3, 11:9

In einem hart umkämpften und intensiven Spiel zog die an acht gesetzte Petra Kvitova am Ende den Kürzeren gegen die Britin Laura Robson. Nach 86 Minuten stand es 1:1 in den Sätzen. Ein Entscheidungssatz musste her. Und der hatte es in sich!

Alleine der letzte Satz dauerte mit 1:34 Stunden länger als die beiden vorigen zusammen. Keine der beiden Spielerinnen schaffte es zunächst, zwei Spiele in Folge und damit das ganze Match für sich zu entscheiden.

Erst im 19. Spiel des Satzes gelang Robson das erlösende Break. Die Nummer 53 der Welt brachte anschließend auch ihr eigenes Aufschlagspiel durch entschied das Match nach exakt drei Stunden für sich.

Nach diesem Marathon-Auftritt trifft Robson in der dritten Runde nun auf Sloane Stephens aus den USA.

Der Stand der WTA-Weltrangliste