Davis Cup: Mayer bestreitet Auftaktmatch

SID
Florian Mayer bestreitet das Auftakt-Einzel gegen Richard Gasquet
© Getty

Mit dem Geist von Düsseldorf will das deutsche Davis-Cup-Team die Überraschung von Stuttgart schaffen. Im Viertelfinale gegen den letztjährigen Finalisten Frankreich ist das Quartett von Kapitän Patrik Kühnen von Freitag bis Sonntag zwar Außenseiter.

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Doch auf dem Weissenhof plant der Gastgeber sieben Wochen nach dem Gewinn der Mannschafts-Weltmeisterschaft im Düsseldorfer Rochusclub den nächsten Coup. Zuletzt hatte Deutschland 2007 die Vorschlussrunde erreicht: Damals wurde durch ein 2:3 in Moskau das Endspiel verpasst.

"Frankreich hat enorm starke Spieler und ist favorisiert. Aber wir werden als Mannschaft kämpfen. Wir haben uns diese Chance aufs Halbfinale erkämpft und wollen dementsprechend auftreten", sagte Kühnen am Rande der Auslosung am Donnerstag. Doppelspezialist Chistopher Kas hat ausgemacht, dass in dieser Woche wieder das "besondere Teamgefühl" enstanden ist. "Und das kann der Schlüssel zum Sieg sein", meinte der Trostberger.

Die deutsche Nummer eins Florian Mayer startet am Freitag ab 12.00 Uhr die "Mission Halbfinale". Der Weltranglisten-20. aus Bayreuth geht gegen Richard Gasquet (ATP-Nr. 11) als leichter Außenseiter ins Match. "Es wird ein schweres Match. Ich muss versuchen, druckvoll zu spielen, um Richard in die Knie zu zwingen", meinte Mayer.

Im Anschluss daran spielt Philipp Kohlschreiber gegen den Weltranglistensiebten Gaël Monfils. Der Augsburger Kohlschreiber hat gegen den französischen Topspieler von vier Duellen bislang drei verloren - das letzte Anfang Juni in Halle/Westfalen allerdings gewonnen. "Das war aber auf Rasen, und Monfils bevorzugt eher Sand. Seine Stärke ist die Schnelligkeit, damit werde ich mich beschäftigen müssen", sagte "Kohli".

Petzschner und Kas im Doppel

Für das Doppel am Samstag (13.00 Uhr) bot Kühnen wie erwartet Philipp Petzschner (Bayreuth) und Christopher Kas (Trostberg) auf. Für die Equipe Tricolore wurden Wimbledon-Halbfinalist Jo-Wilfried Tsonga und Michael Llodra benannt. Am Sonntag (12.00) stehen sich zunächst im Duell der beiden Topspieler Mayer und Monfils gegenüber. Das vierte Einzel bestreiten Kohlschreiber und Gasquet.

In der Runde der letzten Vier hätte die DTB-Equipe entweder gegen Rekordsieger USA oder Spanien auf jeden Fall Heinmrecht. Erstmals seit 1994 würde damit ein Halbfinale auf deutschem Boden stattfinden. Allerdings liegt der letzte Erfolg gegen Frankreich, das mit 1000 "Les Bleus"-Fans auf dem 4100 fassenden Center Court rechnet, bereits 73 Jahre zurück.

Großer Hoffnungsträger des Außenseiters ist Mayer, dem im Mai erstmals der Sprung in die Top 20 der Weltrangliste gelang. Der 27-Jährige hat sich nach seinem frühen Wimbledon-K.o. inzwischen wieder gefangen. Mit Fahrradfahren und Kino lenkte er sich unmittelbar nach dem bitteren Ausscheiden auf dem heiligen Rasen ab.

Mayer: "Mein Wimbledon-Frust hat sich gelegt"

Am vergangenen Wochenende gelang "Flo" dann eine Revanche der besonderen Art - die ideale Einstimmung auf Stuttgart. Mayer gewann im Bundesliga-Duell mit Aachen in Erfurt gegen Xavier Malisse, jenen Belgier, gegen den er in Wimbledon kurz zuvor noch deutlich verloren hatte.

"Das hat mir Auftrieb für den Davis Cup gegeben. Mein Wimbledon-Frust hat sich gelegt", sagte der München-Finalist. Mayer hat allerdings eine eher durchwachsene Bilanz im Davis Cup: Vier Siegen stehen vier Niederlagen gegenüber.

Neun Erfolge in 14 Einzel-Einsätzen kann Kohlschreiber vorweisen. Der 27-Jährige hat seine Leistenverletzung auskuriert und ist topfit. "Philipp hat sich schon oft als sehr guter Davis-Cup- und Teamplayer bewiesen. Wie zuletzt beim Gewinn des Power Horse World Team Cups in Düsseldorf", meinte Kühnen. Als Einpeitscher steht Philipp Petzschner bereit. Der Doppel-Wimbledonsieger von 2010 hatte im Erstrundenspiel in Kroatien (3:2) den entscheidenden Punkt im letzten Einzel geholt.

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