Die drei Musketiere stehen im Viertelfinale

SID
Florian Mayer trifft bei seiner fünften Viertelfinal-Teilnahme auf den Bulgaren Grigor Dimitrow
© Getty

Philipp Petzschner ging entschlossen voran, Florian Mayer und Philipp Kohlschreiber hielten souverän Schritt: Die drei Davis-Cup-Musketiere stehen beim ATP-Turnier in München im Viertelfinale.

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Die Chancen auf den ersten deutschen Sieg bei den Internationalen Bayerischen Tennismeisterschaften seit 2007 sind damit weiter gestiegen. "Das Turnier ist offen für jeden, der im Viertelfinale steht", sagte Kohlschreiber, vor vier großer Gewinner auf der Anlage des MTTC Iphitos, nach seinem souveränen 6:3, 6:1 gegen Denis Gremlmayr.

Nachdem erst Petzschner den an Nummer eins gesetzten Titelverteidiger Michail Juschni aus dem Wettbewerb geworfen hatte, zog auch Mayer mit einem 6:4, 7:6 (7:1) gegen dessen russischen Landsmann Teimuras Gabaschwili nach. Die beiden Freunde befinden sich nun auf Kollisionskurs. Vor ihrem möglichen Duell im Halbfinale der mit 450.000 Euro dotierten BMW Open steht Petzschner aber noch der Italiener Potito Starace im Weg, Mayer der Bulgare Grigor Dimitrow.

Kohlschreiber trifft auf Radek Stepanek, der den Deutsch-Jamaikaner Dustin Brown aus Winsen an der Aller in einem spannenden Match über 2:51 Stunden mit 7:6 (8:6), 6:7 (5:7), 3:6 ausschaltete.

Dimitrow spielt "wie Federer"

In Dimitrow hat Mayer womöglich den schwersten Gegner. Der 19 Jahre alte Newcomer sieht nicht nur ein bisschen so aus wie der Schweizer Weltstar Roger Federer, "er versucht auch wie Roger Federer zu spielen", erklärte Mayer und attestierte seinem Kontrahenten: "Er hat eine große Zukunft vor sich." Bange ist dem 27 Jahre alte Bayreuther allerdings nicht. "Wenn ich meine Leistung abrufe, muss er schon ein sehr gutes Match spielen, um mich zu schlagen."

Auch Kohlschreiber sieht sich in München auf einem guten Weg. "Ich bin sehr zufrieden, das war wieder eine starke Leistung", sagte er nach dem Erfolg gegen Gremlmayr. Am Ende des Weges sieht sich die deutsche Nummer zwei freilich noch nicht angekommen. "Ich würde schon noch gerne ein, zwei Runden hier gewinnen, dann kann ich hier sitzen und sagen, das war wieder ein Schub für mich", sagte der 42. der Weltrangliste.

Petzschner: "Muss mich vor keinem verstecken"

Im Gegensatz zu Kohlschreiber tat sich Mayer schwer: "Ich habe nicht auf meinem Top-Level gespielt, aber ein Sieg ist ein Sieg." Gabaschwili wehrte sich immerhin 1:50 Stunden lang und hatte im zweiten Durchgang beim Stand von 5:4 sogar drei Satzbälle gegen den derzeit bestplatzierten Deutschen in der Weltrangliste (35.). Im Tiebreak war Mayer dann aber wieder Herr der Lage: "Da war ich sehr gut, da habe ich dann auch sehr offensiv gespielt."

Mayers Match hätte bereits am Mittwoch stattfinden sollen, doch bei Blitz, Donner, ständig wiederkehrendem Regen und miserablen Lichtverhältnissen gelang es gerade noch Petzschner, sein Zweitrundenmatch zu beenden. In der Neuauflage des Halbfinales aus dem vergangenen Jahr hatte er Titelverteidiger Juschni über weite Strecke erstaunlich gut im Griff, 7:6 (7:5), 3:6, 6:2 gewann er nach 2:16 Stunden, nicht eingerechnet eine knapp eineinhalbstündige Regenunterbrechung.

Petzschners Erfolg war auch ein Sieg der Gelassenheit, mit den widrigen Umständen ging er erkennbar besser um als Juschni, immerhin die Nummer 13 der Weltrangliste. "Ich habe gemerkt, es nervt ihn mehr als mich", berichtete er. Auch Petzschners Viertelfinalgegner Starace (43.) ist in der Weltrangliste besser platziert als der Deutsche (76.), doch der gibt sich wie sein Freund Mayer weiter gelassen und selbstbewusst: "Wenn ich so spiele wie gegen Juschni, dann muss ich mich bei diesem Turnier vor keinem verstecken."

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