Serena hat Billie Jean King im Visier

SID
Mit dem Spruch auf ihrem T-Shirt sorgte Serena Williams auf der Pressekonferenz für viel Heiterkeit
© Getty

Einen Tag nach ihrem Erfolg in Wimbledon denkt Serena Williams schon an die kommenden Aufgaben. Sie will weitere Siege, und gibt einen Seitenhieb auf Dinara Safina ab.

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"Schaust du auf meine Titel?", stand vorne auf dem weißen T-Shirt, das Serena Williams Samstag nach ihrem Wimbledonsieg präsentierte.

Die 27-Jährige feierte durch den 7:6 (7:3), 6:2-Erfolg über ihre Schwester Venus bereits den elften Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier und den dritten bei den All England Championships nach 2002 und 2003, als sie ebenfalls gegen Venus gewann.

Ihr Appetit aber ist noch lange nicht gestillt: "Mein nächstes Ziel ist jetzt, zwölf Titel zu gewinnen wie mein Idol Billie Jean King. Ich habe keinerlei Gedanken an ein Karriereende."

Venus gesteht verdiente Niederlage ein

Zum vierten Mal standen sich die beiden amerikanischen Geschwister im Finale an der Church Road gegenüber. Lediglich 2008 konnte die Ältere gewinnen.

Serena dominierte mit ihrem starken Aufschlag, Venus hatte nur eine echte Chance, als sie bei 4:3 im ersten Satz zwei Breakbälle nicht nutzen konnte.

"Ich habe mir ein paar Fehler zuviel erlaubt, und das geht gegen Serena nicht", meinte die Unterlegene. "Sie war klar die bessere Spielerin."

Doppel-Sieg als Trostpreis für Venus - und als Bonus für Serena

Als Trostpreis für Venus und um den Triumph in London für Serena zu komplettieren gewannen die Schwestern erneut das Doppel mit 7:6 (7:4), 6:4 gegen die Australierinnen Rennae Stubbs und Samantha Stosur.

"Nichts ist so schön wie einen Titel mit der Schwester zu gewinnen", sagte Serena. Die 27-Jährige präsentierte sich zivil wieder als witzige, durchaus charmante und sympathische Person, ein völliger Gegensatz zu der wuchtigen, nie aufgebenden "Kampfmaschine", die auf dem Tennisplatz ihre Gegner überpowert.

"Es ist gut, diese zwei Persönlichkeiten zu haben. Ich weiß, wann ich eine Wettkämpferin sein muss und wann ich normal sein kann."

Serena die beste der Welt - und trotzdem nur Nummer zwei

In den 14 Tagen an der Church Road in Londons Südwesten hat sie bewiesen, dass sie die beste Tennisspielerin der Welt ist.

In der Weltrangliste allerdings wird sie nur als Nummer zwei notiert. Hinter Dinara Safina, die im Halbfinal am Freitag mit 1:6, 0:6 gegen Venus Williams die klarste Niederlage erlitt, die jemals irgendwo eine Weltranglistenerste hinnehmen musste.

"Ich bin lieber die Nummer zwei und habe im letzten Jahr drei Grand-Slam-Titel gewonnen, als Nummer eins zu sein und noch überhaupt keinen zu haben", sagte die Amerikanerin mit einem Seitenhieb auf Safina. "Dinara hat einen großartigen Job gemacht, um Nummer eins zu werden - sie hat in Rom und Madrid gewonnen."

Bestverdienende Sportlerin aller Zeiten

Besser kann man das Problem im Rankingsystem bei der WTA nicht zuspitzen. Serenas wahres Standing macht sich ohnehin auf dem Konto bemerkbar.

Seit Anfang des Jahres ist sie die Sportlerin, die in der Geschichte das meiste Preisgeld überhaupt verdient hat. 18 Millionen Euro hat sie bislang kassiert, am Samstag kamen durch die beiden Siege weitere rund 1,3 Millionen dazu.

Die US Open, Melbourne und jetzt auch Wimbledon hat die Zeugin Jehovas nun innerhalb der vergangenen zehn Monate gewonnen. "Ich danke Gott dafür", sagt sie. "Ich fühle mich gesegnet."

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