Kohlschreiber und Haas im deutschen Halbfinale

SID
Tommy Haas gelang mit einem 7:6, 7:6 gegen Mischa Zverev der Einzug ins Halbfinale
© Getty

Bei den Gerry Weber Open in Halle hat Philipp Kohlschreiber mit einem Sieg gegen Andreas Beck das Halbfinale erreicht. Dort wartet Tommy Haas, der Mischa Zverev ausschaltete.

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Bei den Gerry Weber Open in Halle hat Philipp Kohlschreiber mit einem Sieg gegen Andreas Beck das Halbfinale erreicht. Dort wartet Tommy Haas, der Mischa Zverev ausschaltete.

Stammplatz für Philipp Kohlschreiber, Sieg im Generationen-Duell für Tommy Haas: Bei den Gerry Weber Open haben wie im Vorjahr zwei deutsche Tennisprofis das Halbfinale erreicht - und kämpfen nun im direkten Duell um den Einzug ins Endspiel des mit 750.000 Euro dotierten Rasenturniers in Halle/Westfalen.

Kohlschreiber (Augsburg) zog durch ein 3:6, 6:3, 6:3 gegen Newcomer Andreas Beck (Ravensburg) zum dritten Mal in Folge in die Vorschlussrunde ein.

Rochus und Djokvic kompletieren das Halbfinale

Der 31-jährige Tommy Haas (Sarasota-USA) gewann den nationalen Vergleich gegen den zehn Jahre jüngeren Mischa Zverev (Hamburg) mit 7:6 (7:5), 6:2. Dagegen verlor Benjamin Becker (Orscholz) gegen den belgischen Qualifikanten Olivier Rochus 7:6 (7:4), 3:6, 3:6 und verpasste damit einen deutschen Halle-Rekord.

Bei einem Sieg Beckers hätten erstmals in der 16-jährigen Geschichte der Gerry Weber Open drei Athleten aus dem Gastgeberland in der Runde der letzten Vier gestanden.

Komplettiert wird die Runde der letzten Vier durch Novak Djokovic (Serbien/Nr. 2). Der Weltranglistenvierte feierte einen 6:1, 6:4-Erfolg gegen Jürgen Melzer (Österreich/Nr. 7) und trifft nun auf Rochus.

Haas macht die "Big Points"

Haas profitierte gegen Zverev von seiner Erfahrung. Bis zum Tie-Break im ersten Satz begegneten sich die Beiden auf Augenhöhe, doch dann gelangen Haas die "Big Points". Doch der Sieger sparte nicht mit Lob für Zverev: "Es ist beeindruckend, wie gut er sich bewegt und was er für ein Gefühl für den Ball hat." Ihm fehle nur noch "ein Powerschlag für die Winner".

Davis-Cup-Spieler Kohlschreiber zeigte sich nach dem Sieg im Freundschaftsduell gegen den aufstrebenden Newcomer Beck erleichtert. "Natürlich verliert man nicht gerne gegen Jüngere aus dem eigenen Lager", erklärte der 25-Jährige und fügte an: "Der soll mich mal nicht so schnell überholen, ich will ja auch noch weiter nach vorne."

Beck: "Vielleicht war es dumm gespielt"

Der 23 Jahre alte Weltranglisten-53. hatte gegen den 29 Plätze besser notierten Kohlschreiber gut begonnen, doch ein Leistungsabfall Mitte des zweiten Satzes brachte ihn aus dem Konzept und Kohli wieder ins Spiel.

"Vielleicht lag es an der mangelnden Erfahrung, vielleicht war es dumm gespielt", sagte ein enttäuschter Andreas Beck und suchte nach der Ursache für den Wendepunkt der Partie.

Kohlschreiber wähnte seine Vorteile in der "besseren Fitness und besseren Konzentration". Die benötigt der Augsburger auch in seinem ersten Halbfinale des Jahres, will er wie im Vorjahr das Endspiel in Halle erreichen.

Erst dort unterlag er dem Halle-Rekordsieger Roger Federer 3:6, 4:6. Um seinen ersten Turniersieg auf Rasen und seinen dritten überhaupt feiern zu können, muss er nun erst einmal im deutschen Halbfinale Tommy Haas bezwingen.

Den ersten Vergleich konnte "Kohli" vor einem Jahr im Achtelfinale an gleicher Stelle 7:5, 5:7, 7:6 (7:5) für sich entscheiden. Der gebürtige Hamburger Haas freut sich auf das Wiedersehen zum Prestigeduell. "Das ist natürlich etwas besonderes. Ich revanchiere mich immer gerne", so Haas.

"Erfolgreicher Lernprozess" für Beck

Der aufstrebende Youngster Beck, der nach dem Masters in Monte Carlo bei den Gerry Weber Open erst zum zweiten Mal in seiner noch jungen Karriere ein Viertelfinale auf der Tour erreichte und sich über seinen "erfolgreichen Lernprozess" in der laufenden Saison freut, konnte trotz der verpassten Vorschlussrunde auch schon wieder optimistisch nach vorne schauen: "Ich gönne mir nun eine Woche Pause und freue mich auf Wimbledon."

Becker, der mit einer Wildcard im Turnier gestartet war, sah seinen Auftritt gegen Rochus als zu passiv: "Ich bin nicht in den aggressiven Modus reingekommen." Trotz der Niederlage verließ er Halle nicht vollkommen unzufrieden: "Ich bin sehr enttäuscht, dass ich mein Potenzial nicht ausschöpfen konnte. Trotzdem macht mir der Einzug ins Viertelfinale Mut." Der Weltranglisten-83. hatte sich zuletzt über Challenger-Turniere in die Top 100 zurückgekämpft.

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