Federer der König von Paris

Von SPOX
Roger mit dem Coupe de Mousquetaire - die Belohnung für den Sieg bei den French Open
© Getty

Das French-Open-Trauma ist besiegt! Mit einer Glanzleistung hat Roger Federer den schwedischen Überraschungsfinalisten Robin Söderling glatt in drei Sätzen geschlagen und damit das erste Mal in Paris gewonnen.

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Roger Federer hat zum ersten Mal in seiner Karriere die French Open gewonnen. Der Schweizer setzte sich mit 6:1, 7:6 und 6:4 gegen den Schweden Robin Söderling durch.

Überwältigt vom historischen Augenblick sank er auf die Knie und schlug die Hände vor das Gesicht. Mit Traumtennis und Nerven aus Stahl hat sich Roger Federer im Regen von Paris in die sportliche Unsterblichkeit gespielt. Der Schweizer gewann das Finale der French Open gegen Außenseiter Robin Söderling aus Schweden 6:1, 7:6 (6:1), 6:4 und holte den letzten noch fehlenden großen Titel seiner Karriere.

Als sechster Spieler der Tennisgeschichte hat Federer damit bei allen Grand Slams mindestens einmal triumphiert und mit seinem insgesamt 14. Grand-Slam-Sieg zugleich zu Rekordhalter Pete Sampras (USA) aufgeschlossen.

Federer kann es nicht beschreiben

"Das ist unbeschreiblich und vielleicht mein größter Sieg. Ich habe keine Worte dafür und ohne die Zuschauer hätte ich es nie geschafft", sagte Federer. Fast 15.000 Zuschauer auf dem Court Philippe Chatrier standen begeistert auf ihren Plätzen, als Federer aus den Händen von Andre Agassi zum ersten Mal den Coupe de Mousquetaire entgegennahm.

Mit dem Pokal in der rechten Hand lauschte er dann der Nationalhymne, dabei liefen ihm die Tränen über das Gesicht.

Federer komplettiert Grand-Slam-Quartett

Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren hatte Agassi als bislang letzter Spieler ebenfalls in Paris das Grand-Slam-Quartett komplett gemacht. "Roger verdient das noch mehr, als ich es verdient habe. In einer Karriere bei allen vier Turnieren zu gewinnen, ist eine der größten Leistungen im Sport überhaupt", sagte Agassi.

Viermal war Federer in den vergangenen Jahren nacheinander am späteren Turniersieger Rafael Nadal in Roland Garros gescheitert, 2005 im Halbfinale, 2006 bis 2008 im Endspiel. Diesmal hatte Außenseiter Söderling den Spanier im Achtelfinale sensationell aus dem Turnier geworfen. Im ersten Grand-Slam-Finale seiner Karriere war der 24-Jährige dann aber lange zu unsicher und verpasste den ersten Sieg eines Schweden seit Mats Wilander 1988.

Auch der Flitzer stört nicht

Federer ließ sich auch nicht aus der Fassung bringen, als ein Störenfried zu Beginn des zweiten Satzes plötzlich von der Tribüne auf den Court stürmte und versuchte, dem Eidgenossen eine rote Mütze überzuziehen.

Als die Sicherheitskräfte den Mann schließlich überwältigt hatten, reagierte Federer mit einem Lächeln und spielte im immer stärker werdenden Regen einfach weiter.

Söderling: "Er ist der beste Spieler der Geschichte"

Wimbledon (5), US Open (5), Australian Open (3) - alle großen Turniere hatte er seit 2003 schon gewonnen und der Druck in Paris war in diesem Jahr spätestens nach dem Aus von Nadal riesengroß. Doch nach einer stürmischen Begrüßung durch die Fans begann er das Endspiel mit alter Leichtigkeit und zauberte immer wieder starke Stopps und Passierbälle auf die rote Asche.

Söderling war dagegen sichtlich nervös und konnte vor allem seine gewaltige Vorhand zunächst überhaupt nicht durchsetzen. "Er ist der beste Spieler der Geschichte. Er war heute zu gut für mich und hat es verdient", meinte Söderling.

Auf den Spuren von Laver, Perry & Co.

Ein Jahr nach seiner demütigenden Drei-Satz-Niederlage gegen Nadal schrieb sich Federer nun nach Agassi, Fred Perry, Don Budge, Rod Laver, Roy Emerson in die Siegerliste bei allen Grand Slams ein.

Und auch Sampras hat er im Grunde überflügelt, denn der schaffte bis zu seinem offiziellen Rücktritt 2003 nie einen Sieg in Paris. Federer gelang das Kunststück in seinem 19. Finale bei einem Major - auch hier ist er gemeinsam mit Ivan Lendl Rekordhalter.


1. Satz2. Satz3. Satz4. Satz5. Satz

Roger Federer (SUI - 2)

 6

 7
 6 - -

Robin Söderling (SWE - 23)

 1
 6 4 -

 -

Das ganze Spiel hier noch einmal zum Nachlesen im LIVE-TICKER

17.26 Uhr: Das war's: Sie machen noch ein paar Bilder von Agassi, mit den beiden Finalisten und dem Pokal. Und der Himmel öffnet seine Pforten!

17.25 Uhr: "Ich danke allen für die Unterstützung hier. Ich habe mir den Titel hier immer gewünscht."

17.24 Uhr: Er dankt seiner Familie, seiner Frau Mirka und allen die am Turnier teil haben.

17.24 Uhr: Dank geht auch an Andre Agassi, der der letzte war, der alle vier Grand Slams gewonnen hat.

17.23 Uhr: Jetzt switch er auf Egnlisch und spricht zu Söderling. Er dankt Söderling für die kleinen Witze und sagt, dass er jetzt reden kann!

17.22 Uhr: Das Publikum dreht durch. Er freut sich gewonne zu haben und spricht französisch!

17.21 Uhr: Auch seinen Eltern dankt er und würde gerne noch viel mehr erzählen. Die French Open sind für ihn das beste Turnier der Welt. Zum Schluss dankt er allen für das tolle Turnier und will wieder kommen.

17:20 Uhr: Söderling dankt seiner Box und glaubt, dass er Federer im elften Anlauf packen wird.

17.20 Uhr: Söderling redet von einer Trainerstunde und erhebt Federer zum besten aller Zeiten

17.19 Uhr: Was sagt im Agassi wohl grade ins Ohr?

17.17 Uhr: Er hat den Pott und jetzt spielen sie die Hymne der Schweiz - Federer weint.

17.13 Uhr: Söderling: "Roger war einfach besser als ich. Er hat unglaublich gespielt."

17.12 Uhr: "Ich hatte die besten Wochen meiner Karriere gehabt. Roger hat verdient gewonnen. Für mich ist er der beste Spieler aller Zeiten. Er hat verdient gewonnen", so der unterlegene Söderling.

17.10 Uhr: "Das ist unglaublich. Ohne die Fans hätte ich das nicht geschafft", sagt Federer.

17.08 Uhr: Nachdem Söderlings letzter Ball im Netzt landet, kniet sich Federer auf den Boden. Mit Tränem in den Augen.

17.08 Uhr: GAME, SET, MATCH, FEDERER!